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Agentur für Arbeit München

Chancen von Schwerbehinderten und Rehabilitanden auf dem Arbeitsmarkt

(lifePR) (München, )
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit von Schwerbehinderten um 6,7 Prozent. Damit fällt die Zunahme geringer aus als der Durchschnitt aller Personengruppen. Dennoch sind zwei Tendenzen zu beobachten: Zum einen dauert die Arbeitslosigkeit - wenn vorhanden - deutlich länger an. Zum anderen ist die Hürde, in den Arbeitsmarkt zurück zu gelangen, höher.

Arbeit hat für das Selbstwertgefühl und die wirtschaftliche Unabhängigkeit eine herausragende Bedeutung, dies gilt selbstverständlich auch für Menschen mit Behinderung. Seit Anfang Dezember 2008 hat sich die Bundesrepublik dazu verpflichtet, die Inhalte der UN-Behindertenrechtskonvention in geltendes Recht umzusetzen. Demnach sollen Menschen mit Behinderung das Recht auf Arbeit selbstbestimmt umsetzen.

Die Bundesagentur für Arbeit ist gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung der größte zuständige Rehabilitationsträger nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) IX für die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie für die Unterhaltssicherung und andere ergänzende Leistungen.

Gerade in einer kritischen Phase des Arbeitsmarktes ist es daher ein wesentlicher Auftrag der Arbeitsagentur, Schwerbehinderte und Rehabilitanden zu unterstützen und schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Aktuelle Beschäftigungssituation

Behinderte Menschen sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Juli 2009 gab es 3.134 arbeitslose Schwerbehinderte im Agenturbezirk München, das entspricht einem Anstieg von 6,7 Prozent bzw. 197 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Analysen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen, dass nicht nur die hohe strukturelle Arbeitslosigkeit und Erschwernisse der Behinderung die Chancen Schwerbehinderter im Wettbewerb um einen Arbeitsplatz negativ beeinflussen. Etwa 60 Prozent der arbeitslosen Schwerbehinderten sind über 50 Jahre alt, bei den Arbeitslosen insgesamt beträgt der Anteil nur etwa 28 Prozent.

Die aktuelle Beschäftigungssituation beschreibt derzeit zwei Tendenzen: Von der Beschäftigungszunahme profitierten in den Jahren 2006 bis 2008 die Schwerbehinderten nur unterdurchschnittlich. Seit Beginn dieses Jahres liegt die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten ebenso unter dem Durchschnitt. Befinden sich Schwerbehinderte und Rehabilitanden in Arbeit, setzen sie zum Teil ohne Rücksicht auf gesundheitliche Einschränkungen alles daran, um in Beschäftigung zu bleiben.

Entwicklung der "Pflichtquote"

Bei öffentlichen Arbeitgebern insgesamt stieg der Anteil von schwerbehinderten Beschäftigten von 4,9 im Jahr 2005 auf 5,3 Prozent im Jahr 2007. Die Bundesagentur für Arbeit liegt mit einer Durchschnittsquote von 8,5 Prozent im Jahr 2007 deutlich darüber. Ein positives Beispiel für die Beschäftigung Schwerbehinderter liefert die Agentur für Arbeit München mit dem Anteil von 9,7 Prozent an allen Beschäftigten. Bei den privaten Arbeitgebern hingegen stagniert die "Pflichtquote" seit 2005 bei 3,4 Prozent.

Hintergrundinformation: "Pflichtquote" bedeutet: Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitnehmern im Jahresdurchschnitt müssen fünf Prozent schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Betriebe, die diese Quote nicht erfüllen, sind zu einer Ausgleichsabgabe verpflichtet. Diese liegt zwischen 105 und 260 € monatlich.

Wie unterstützt die Agentur München die Wiedereingliederung?

Im Jahr 2008 hat die Agentur für Arbeit München knapp 40 Millionen Euro zur Förderung der Beschäftigung behinderter Menschen zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2009 werden es voraussichtlich 41 Millionen Euro sein. Folgende Instrumente stehen unter anderem zur Verfügung:

Zuschüsse an Arbeitgeber: Mit Eingliederungszuschüssen, Ausbildungszuschüssen oder technischen Arbeitshilfen konnten im Jahr 2008 knapp 230 besonders schwer behinderte Menschen wieder in Beschäftigung gebracht werden.

Überbetriebliche Ausbildung: In Berufsbildungswerken und bei sonstigen Trägern der beruflichen Rehabilitation konnten über 300 behinderte Jugendliche einen Beruf erlernen. Betrieben wird hierdurch die Ausbildungsbelastung abgenommen.

Qualifizierung: 280 Rehabilitanden und Schwerbehinderte konnten sich durch Wei-terbildungen und Umschulungen beruflich neu orientieren.

Beratung und Vermittlung: 35 spezielle Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte unterstützen Arbeitgeber und betroffene Arbeitnehmer in Fragen der Beschäftigung von Schwerbehinderten und Rehabilitanden durch Beratung und Vermittlung.

Zum Stichtag 30.5.2009 nahmen insgesamt knapp 1800 behinderte Menschen Fördermaßnahmen der Agentur für Arbeit München in Anspruch.

Resümee

Sicher tragen die vielfältigen Unterstützungsangebote der Agentur in erheblichem Maße dazu bei, dass behinderte Menschen den Einstieg in Ausbildung und Beschäftigung (wieder) finden. Eine Verwirklichung des Anspruchs der Teilhabe am Arbeitsleben kann aber nur gelingen, wenn sich die Arbeitgeber dem Personenkreis unvoreingenommen öffnen. Die Vorteile für Arbeitgeber liegen auf der Hand. Sie können offene Stellen besetzen und finden in der Regel sehr motivierte, verlässliche Mitarbeiter, für die Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden können. Die Einstellung Schwerbehinderter ist nicht nur eine gesellschaftlich und gesetzliche Verpflichtung, sondern fördert auch das Image des Arbeitgebers.
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