Schulabschluss beeinflusst Chancen
Neben dem persönlichen Beratungsgespräch in allen Fragen der Berufswahl, das von fast allen Schulabgängern genutzt wird, wünschen viele Jugendliche ausdrücklich eine Unterstützung und Begleitung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Zahl dieser Bewerber ist mit rund 6.700 unverändert hoch. Dies deutet darauf hin, dass trotz der sich abzeichnenden Entspannung die Suche nach einem Ausbildungsplatz für viele junge Menschen auch in diesem Jahr nicht einfach ist. Während Jugendliche mit mittlerem und höherem Bildungsabschluss gute Chancen auf dem Markt haben, fällt es vielen Hauptschülern - vor allem, wenn sie über keinen qualifizierenden Abschluss verfügen – schwer, die hohen Anforderungen der Unternehmen zu erfüllen. Auch die „Altbewerber“, also Schulabgänger aus den Vorjahren, haben oftmals Probleme, ihre beruflichen Vorstellungen zu realisieren.
Versorgung der Schulabgänger 2007
Was die Versorgungslage der Schulabgänger in diesem Jahr angeht, haben etwa zwei Drittel der jungen Leute eine Ausbildungsstelle oder einen Schulplatz sicher bzw. fest in Aussicht. Da in vielen Betrieben die Auswahlprozesse noch nicht abgeschlossen sind, bleibt den Schülern und ihren Eltern dennoch die Sorge, bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden zu haben. Aus diesem Grund gibt es zum Ende des Schuljahres nochmals einen besonderen Service: Die zweite große und branchenübergreifende Ausbildungsplatzbörse in diesem Jahr, die am Samstag, dem 14. Juli 2007 im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit München, Kapuzinerstr. 30, stattfindet, soll Ausbildungsplatzbewerber in direkten Kontakt mit den Betrieben bringen, die noch freie Lehrstellen zum Herbst 2007 anbieten.
Besondere Unterstützungsangebote für nicht ausbildungsreife Jugendliche
Im besonderen Blickfeld der Berufsberater und Berufsberaterinnen stehen Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen noch nicht ausbildungsreif erscheinen. Neben ihrem Beratungs- und Vermittlungsangebot bietet die Agentur für Arbeit hier ein breites Spektrum an berufsvorbereitenden Maßnahmen, die junge Menschen gezielt an die Anforderungen der Berufswelt heranführen. Diese Lehrgänge dauern insgesamt bis zu zehn Monaten und verbessern die Bewerbungschancen für den Ausbildungs-beginn im nächsten Jahr deutlich. Hans Werner Walzel: „Die Agentur für Arbeit München leistet beim Übergang von der Schule ins Berufsleben, der immer mehr Jugendlichen schwer fällt, seit vielen Jahren eine wichtige und auch anerkannt wertvolle Arbeit. Auch in diesem Jahr bereiten wir so wieder fast 2.000 junge Menschen gezielt auf eine qualifizierte Berufsausbildung vor.“
Ein weiteres Instrumentarium zur Eingliederung in berufliche Ausbildung stellen die im „Ausbildungspakt“ verankerten „Einstiegsqualifizierungen für Jugendliche“ (EQJ) dar. Die Betriebe sind zunehmend bereit, unversorgten Jugendlichen ab Oktober ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum anzubieten, wenn sie bis dahin keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Die Zahl dieser EQJ – Teilnehmer ist von 2005 auf 2006 in der Region München von 284 auf 478 gestiegen. Rund 80 Prozent aller EQJ – Teilnehmer werden im Anschluss daran in ein reguläres Ausbildungsverhältnis übernommen.
Für Schülerinnen und Schüler, die sich bereits in einer Ausbildung befinden, aber besonderer Unterstützung bedürfen, um das Ausbildungsziel zu erreichen, finanziert die Agentur für Arbeit einen ergänzenden Unterricht zur Berufschule mit pädagogischer Begleitung. Viele Jugendliche erreichen nur mit Hilfe dieser „ausbildungsbegleitenden Hilfen“ (abH) ihren Berufsabschluss. Hans Werner Walzel: „Zusammen mit unseren Partnern im Rahmen des Ausbildungspaktes - vor allem mit der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer für München und Oberbayern – werden wir auch in diesem Jahr große Anstrengungen unternehmen, um allen ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen Jugendlichen einen Einstieg in eine qualifizierte Berufsausbildung zu ermöglichen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sind mit Sicherheit besser als in den vergangenen Jahren. Zudem erkennen immer mehr Unternehmen, dass ein verstärktes Engagement in der betrieblichen Ausbildung der beste Weg ist, den steigenden Fachkräftebedarf zu decken.“