Neben dieser praktischen Anwendung dient das innovative System auch als Demonstrationsobjekt für Lehre und Forschung. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer selbst hat den Grundstein zum Bau der Biogasanlage am 23. April 2009 gelegt.
Als Partner für Technik und Betrieb hat der Merkendorfer Biogasspezialist "agriKomp" das Rennen im Rahmen einer internationalen Ausschreibung gemacht.
Die Firmeninhaber Robert Bugar und Michael Engelhardt: "Wir legten bei unserem Angebot besonderen Wert darauf, die landwirtschaftlichen Lehranstalten ausschließlich mit regenerativer Energie zu beliefern, und so völlig und unabhängig von Öl und Gas zu machen." Dazu liefert eine Biogasanlage mit einer el. Leistung von 160 kW das ganze Jahr über die Basis-Wärme, zwei Hackschnitzelkessel mit einer Gesamtleistung von 2.150 kW, decken den darüber hinausgehenden Bedarf in der Heizperiode ab. Ein großer Pufferspeicher mit 120 Kubikmeter gleicht die täglichen Bedarfspitzen aus.
Über den Wärmenutzen hinaus speist die Biogasanlage soviel Strom ins öffentliche Netz wie einer Verbrauchsmenge von 388 Haushalten entspricht. Als "Futter" für die Biogasanlage und die Hackschnitzelheizung dient auch das organische Material, das in den Lehranstalten anfällt: z.B. Gülle, Mist und Heckenschnitt."
Die regenerative Energieversorgung übernimmt neben der Hackschnitzel-Anlage eine neue, besonders kosteneffiziente Biogasanlagen-Baureihe der agriKomp GmbH: die agriKOMPAKT. Sie zeichnet sich vor allem durch ihre platzsparende Bauweise und die unkomplizierte Montage aus.
Sämtliche Komponenten der modular aufgebauten Biogasanlage sind vorgefertigt, optimal aufeinander abgestimmt und lassen sich in kürzester Zeit auf der Baustelle zu einer kompakten Einheit zusammenfügen. Dieser neueste Stand der Technik gewährleistet schnelle, einfache Genehmigungsverfahren.
Das Bildungszentrum Triesdorf macht sich mit dieser regenerativen Wärmeversorgung zu 100% unabhängig von fossilen Brennstoffen. Rund 650.000 m³ Erdgas, so die Prognose, werden jedes Jahr dadurch eingespart. Die Atmosphäre wird dadurch jährlich um rund 1.300 Tonnen Kohlendioxid (CO2) entlastet. Die regenerative Stromerzeugung der Biogasanlage erspart ihr zusätzlich 765 to CO2.
Am traditionellen Johannitag in Triesdorf, am 28. Juni, wird die Biogasanlage in Betrieb genommen. Ab 1. September 2009 sollen Hackschnitzelheizung und Biogasanlage zusammen die Wärmeversorgung der Lehranstalten sicherstellen.
Eckdaten:
Beschickung Biogasanlage: Gülle, Mist, NawaRo
Wärmeleistungsbedarf LLA: 2 MW
Wärmebedarf LLA: 6.100 MWh/a
Wärmleistung Biogasanlage: 115 kW
Wärmeliefermenge Biogasanlage: 989,1 MWh/a
Wärmeliefermenge Hackschnitzelanlage: Abdeckung Restwärmebedarf