- Zum 25-jährigen Bestehen zieht AIDS-Hilfe NRW positive Bilanz
- Die neue Landesregierung muss Kürzungen zurücknehmen
In den 25 Jahren ihres Bestehens hat die AIDS-Hilfe NRW mit primärpräventiven Aktionen sowie in der Beratung und Begleitung über 7 Millionen Menschen erreicht. Dies teilte der Landesvorsitzende, Klaus-Peter Hackbarth, anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbands heute mit. Die 43 Mitgliedsorganisationen, gestartet war man 1985 mit 13 Vereinen, bieten ein sich über nahezu ganz Nordrhein-Westfalen erstreckendes Netz von Serviceeinrichtungen und Beratungsstellen.
Von der neuen Landesregierung fordert die Aidshilfe, die Kommunalisierung der Fördermittel für die regionale Aidsarbeit in NRW rückgängig zu machen. „Hiermit hat die alte Landesregierung unsere Arbeit wesentlich erschwert“, sagte Landesgeschäftsführer Dirk Meyer. Auch die Kürzungen der vergangenen Jahre müssten zurückgenommen werden, um die zielgruppenspezifische Prävention ausbauen zu können. Nur so könnten die Rahmenbedingungen für die Prävention mit Drogen gebrauchenden Menschen und Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) verbessert werden.
„Seit 1996 konnte die AIDS-Hilfe NRW innovative, personalkommunikative landesweite und regionale Präventionsprojekte mit einem Volumen von 8,8 Millionen Euro umsetzen“, sagte Hackbarth. „Dennoch müssen wie auf der Bundesebene auch in NRW mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden.“ Die Schwerpunkte der Prävention lägen weiterhin bei schwulen Männern und MSM, Drogen gebrauchenden Menschen, Migrantinnen und Migranten sowie Frauen mit HIV und Aids.
Die AIDS-Hilfe NRW nutzt ihr Know-how nicht nur zur kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer Arbeit, sondern bringt es darüber hinaus auf Bundesebene und in internationalen Kooperationen ein. Beispielsweise erstellte sie ein Fortbildungskonzept zur Präventionsberatung in der ärztlichen Praxis und unterstützt den Aufbau eines Selbshilfeprojekts zu HIV und Aids für Schwule und MSM im polnischen Krakau.
Die Mitgliedsorganisationen der AIDS-Hilfe NRW hatten im Jahr 2009 insgesamt rund 317 000 primärpräventive Kontakte, davon mehr als die Hälfte mit Jugendlichen unter 21 Jahren, knapp ein Viertel hatten einen Migrationshintergrund. Insgesamt erreichten sie mit ihren Angeboten der Prävention, Beratung und Betreuung etwa 330 000 Menschen.
In Nordrhein-Westfalen leben zurzeit etwa 15 000 HIV-positive Menschen, bundesweit sind es etwa 67 000. In 2009 wurden in NRW 760 neue HIV-Diagnosen gemeldet, der Anteil der MSM liegt hier bei 70%. Etwa 2.700 Menschen in NRW sind an Aids erkrankt, 140 Menschen mit HIV und Aids sind 2009 gestorben.