Lena Arndt von der AIDS-Hilfe NRW eröffnete die zweite Frauenfachtagung in NRW und überbrachte die Grüße des Landesvorstandes. Sie freute sich über die große Resonanz. Gleichzeitig war sie auch Referentin des Themas „Mediale Bilder von Frauen mit HIV/Aids“. Obwohl eine HIV-Infektion heute gut behandelbar ist, kann es im Laufe der Infektion zu schweren Erkrankungen kommen. Trotzdem ist es wichtig, positive Frauen nicht nur auf ihre HIV-Infektion zu reduzieren. „Frauen mit HIV sind genauso unterschiedlich wie HIV-negative oder ungetestete Frauen. Sie leben in einer festen Partnerschaft mit Kindern oder als Single. Sie stehen erfolgreich im Berufsleben oder brauchen Hilfe bei der Bewältigung ihres Lebens oder der Arbeitssuche“ betont Lena Arndt. Es sei wichtig, diese Vielfältigkeit zu zeigen und die Angebote auf die unterschiedlichen Unterstützungsbedarfe abzustimmen erklärte sie. Im gleichnamigen Workshop erörterten die Teilnehmerinnen mit der Kölner Journalistin Chantal Louis, wie eine differenzierte Bandbreite HIV-positiven Lebens in der Öffentlichkeit dargestellt werden könne.
Darüber hinaus referierte Nina Jann aus Tübingen über die Auswirkungen einer chronischen Erkrankung auf das Leben in der Familie. „Insbesondere Kinder im Alter von sechs bis elf befassen sich sehr intensiv mit den Folgen, die mit einer elterlichen Erkrankung verbunden sein können“ erklärte die Diplom-Pädagogin. Um ihre Eltern zu entlasten, seien Kinder in dieser Entwicklungsphase bereit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Ein Umstand der häufig dazu führe, dass die Belastung des Kindes unterschätzt würde.
Im Anschluss an die Fachtagung wurden gleich zwei Jubiläen gefeiert: Die Landesarbeitsgemeinschaft wurde vor 15 Jahren von HIV-positiven Frauen und Aidshilfe-Beraterinnen gegründet. Seit fünf Jahren trägt die vernetzende Frauenarbeit in NRW das Markenzeichen XXelle.