"Die Stiftungsgründung ist ein historisches Ereignis."
Die beiden Landesverbände Schwules Netzwerk NRW e.V. und LAG Lesben NRW e.V. hatten die Gründung der ARCUS-Stiftung seit mehreren Jahren vorbereitet und ein breites Bündnis an Einzelpersonen sowie Vereine und Verbände der schwul-lesbischen Community motiviert, das Gründungskapital zusammen zu tragen und die erste schwul-lesbische Gemeinschaftsstiftung Deutschlands auf den Weg zu bringen. 113 Stifterinnen und Stifter haben einen Kapitalstock von rund 74 000 Euro für die Stiftung zusammengetragen.
Mit 10 000 Euro steuerte die AIDS-Hilfe NRW e.V. den größten Einzelstiftungsbetrag bei. "Wir sind stolz, dass wir als Landesverband der Aidshilfen nicht nur sehr viel Know-how, sondern auch einen namhaften Beitrag zur finanziellen Ausstattung der neu errichteten ARCUS-Stiftung beitragen konnten", erklärte der Sprecher der AIDS-Hilfe NRW, Guido Schlimbach, am Rande des Festakts. "Wir hoffen, dass recht bald weitere Stiftungsgelder eingehen, damit die Stiftung erste Projekte der schwul-lesbischen Selbsthilfe fördern kann."
Die ARCUS-Stiftung soll zukünftig Projekte der lesbischen und schwulen Selbstorganisationen unterstützen, die Akzeptanz fördern und Notlagen lindern helfen. Ministerin Steffens erklärte, sie sei stolz auf eine so starke schwul-lesbische Community in NRW, die es geschafft habe, eine Stiftung zu gründen - von und für die Community. Ministerin Steffens: "Wir haben alle ein gemeinsames Ziel: Eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, eine Gesellschaft ohne Homo- und Transphobie."
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hatte im Jahr 2008 das bürgerschaftliche Engagement der ARCUS-Stiftung begrüßt und seine Unterstützung zugesagt. ARCUS-Vorsitzender Reinhard Klenke hofft dementsprechend auf eine baldige Zustiftung des Landes, dem auch andere Bundesländer folgen könnten.