Mit Beginn des Winterflugplanes will Air Berlin 14 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge ausmustern - vor allem ältere Modelle, die umgerechnet auf den Sitzplatz einen besonders hohen Treibstoffverbrauch haben. Auf den Langstrecken werden vier Großraum-Jets vom Typ Airbus A330 weniger als bisher eingesetzt. Drei A330-300 davon sollen - vornehmlich vom Drehkreuz Nürnberg aus - auf Mittelstrecken eingesetzt werden; der vierte für planmäßige Wartungsintervalle zur Verfügung stehen und Gäste zu Kreuzfahrt-Schiffen rund um den Globus bringen.
Die am 1. Mai aufgenommenen Verbindungen nach Peking und Shanghai werden im Winter 2008/2009 ausgesetzt. Hauptgrund dafür seien die noch immer ungeklärten Überflugrechte für Russland. "Wenn wir über die längere Südroute fliegen müssten, würde sich das beim derzeitigen Kerosinpreis nicht mehr rechnen", sagte dazu Air Berlin-CEO Joachim Hunold. Er verwies auch darauf, dass die von China im Vorfeld der Olympischen Spiele verschärften Visa-Bestimmungen nicht gerade die Reiselust ins Reich der Mitte förderten. Über eine Wiederaufnahme der Verbindungen zum Sommer 2009 soll bei einer neuen Sachlage entschieden werden.
Im Winter ausgesetzt werden soll auch die Verbindung von Düsseldorf nach New York. Frequenzreduzierungen wird es im Winter auf den Strecken nach Kapstadt, Windhoek und Bangkok geben. Eingestellt werden die Flüge nach Mauritius und Sri Lanka.
Auf der anderen Seite werden jedoch Frequenzen zu Zielen erhöht, die sich besonders starker Nachfrage erfreuen. Dazu gehören Florida (Miami und Fort Myers), Cancun (Mexico), Male (Malediven) und Montego Bay (Jamaika). Neu im Programm sind auch Flüge zu den Azoren. Der komplette Winterflugplan von Air Berlin ist ab Montag buchbar. Insgesamt erfolgt eine Kapazitätsreduzierung um zehn Prozent; auf der Langstrecke allerdings um 30 Prozent. Eher gestärkt werden sollen nach Aussage von Joachim Hunold Strecken, die für Geschäftsreisende interessant sind.
Mit Ablauf des Monats Oktober wird die in München ansässige Verwaltung der dba Luftfahrtgesellschaft aufgelöst. Für die verbliebenen 52 Mitarbeiter wurde im Einvernehmen mit dem Betriebsrat ein Sozialplan erstellt. Die Verwaltung erfolgt künftig von Berlin aus. Die Air Berlin PLC hatte im August 2006 die dba übernommen. Die Technik-Mitarbeiter des Münchener Unternehmens wurden bereits am 1. Januar 2008 von der Air Berlin Luftfahrttechnik Berlin GmbH übernommen. "Diese organisatorische Neuordnung ist ein wichtiger Beitrag zur Kostensenkung und zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit", erklärte dazu Joachim Hunold.