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Olympia: Ja zur Waffe – Nein, zur Armee

Katja Wächter kämpft sich mit feinem Florett nach Peking zu Olympia – ohne Bundeswehr

(lifePR) (Bad Dürkheim, )
Alexander Graßhoff für fitness.com

Der Traum aller Sportler, der sich für Katja Wächter erfüllt: Die 26-jährige Florett-Fechterin aus Würzburg hat sich für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert. Und das ohne sich der Bundeswehr zu verschreiben, die viele Randsportler finanziert. Die Teilnahme ist der Höhepunkt in der Karriere der deutschen Meisterin von 2005 und 2007. Im fitness.com Interview verrät uns Katja Wächter, welcher Stich ins Fechterherz am meisten schmerzt…

Fitness.com: Als Berufsbezeichnung geben Sie selbstironisch „Möchte-Gern-Berufssportler-ohne-Aussicht“ an. Ist dies das Problem von „Randsportarten“ wie Fechten, dass ihre Protagonisten nicht vom Sport leben können?

Katja Wächter: Viele von uns sind Sportsoldaten bei der Sportfördergruppe. Dort bekommen sie ein Gehalt und können rund um die Uhr trainieren. Das hätte ich sicher auch machen können, wollte ich aber nicht. Eine Ausbildung war mir wichtiger, auch wenn damit natürlich finanzielle Engpässe entstehen. Das ist ein generelles Problem von Sportarten wie Fechten: Du bist in der Nationalmannschaft, fährst sogar zu Olympia, musst aber nebenbei noch arbeiten, um wenigstens etwas Geld zu haben. Und dann soll man Leistung bringen – schwer möglich.

Fitness.com: Können Sie erklären, was für Leistungssportler den besonderen Reiz von Olympischen Spielen ausmacht?

Katja Wächter: Wenn man sich für Sport interessiert, selber Sport treibt und dann noch auf diesem Niveau, dann kann das Ziel nur Olympia heißen. Warum das so ist? Ich denke, das hat auch etwas mit der gesamten „Vermarktung“ zu tun. Alle vier Jahre heißt es wieder Olympische Spiele, man sitzt begeistert vor dem Fernseher, verfolgt den Einmarsch der teilnehmenden Nationen, die Emotionen, Freuden und Enttäuschungen der Athleten. Wenn man daran teilnimmt, ist man ein Teil der Geschichte der Olympischen Spiele.

Fitness.com: Gibt es Persönlichkeiten, die Sie gerne kennen lernen würden im olympischen Dorf? Haben Sie Vorbilder?

Katja Wächter: Niemand bestimmten. Ich freue mich über jeden, den ich kennen lerne. Nach einer Autogrammkarte fragen, wäre mir sicher zu peinlich. Schließlich bin ich ja auch eine Teilnehmerin der Spiele, auch wenn ich nicht so berühmt bin, wie manch anderer.

Fitness.com: Fechten hat nicht mehr die Popularität wie zu Zeiten einer Anja Fichtel, vom Fecht-Club Tauberbischofsheim. Fehlen die internationalen Erfolge oder medienwirksame Stars?

Katja Wächter: Die Zeiten haben sich geändert, es gibt immer mehr zu tun, zu erleben, zu bewältigen. Andere Sportarten sind attraktiver geworden, auch leichter zu verstehen. Ich persönlich finde es sehr schade, dass wir einen dreimaligen Weltmeister haben, Peter Joppich, dessen Name relativ unbekannt ist. Man kann vermarktungstechnisch sicherlich mehr machen, Fechten hat für mich etwas Geheimnisvolles, fast Mystisches, Elegantes, auch Elitäres - das ließe sich sicherlich vermarkten.

Fitness.com: Neben Olympia haben Sie ein weiteres großes Ziel: den Abschluss an der Universität – sind Sie auch dort ins Ziel gekommen?

Katja Wächter: Ich habe Europäische Ethnologie/Volkskunde und Germanistik studiert. Seit zwei Wochen bin ich fertig. Es war eine harte Zeit: trainieren, für Prüfungen lernen und arbeiten. Aber dieser Abschnitt ist erst einmal vorbei und ich kann mich nun auf Peking vorbereiten.

Fitness.com: Wie viel Zeit bringen Sie für Ihren Sport auf?

Katja Wächter: Ich trainiere fast jeden Tag, im Schnitt drei Stunden. Mit einem Studium, wie ich es wählte, kann man es vereinbaren. Ich konnte mir meine Kurse so legen, wie ich wollte. Bei anderen Studiengängen sieht es sicher anders aus. Natürlich konnte ich nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen, musste dann zu einer anderen Zeit trainieren oder es auch mal ausfallen lassen. Zu gewissen Zeiten hatte die Uni Vorrang, zu anderen das Training. Man ändert einfach die Gewichtung. Beides immer hundertprozentig zu erledigen, ist schwer. Aber es geht.

Fitness.com: Haben Sie Hobbys? Treiben Sie außer Fechten noch Sport?

Katja Wächter: Ja, ich gehe einmal die Woche zum Steppen. Eine Freundin hat mich vor drei Jahren gefragt und seitdem machen wir das. Es macht sehr viel Spaß und ist richtig anstrengend, auch für den Kopf. Ansonsten gehe ich ins Kino, treffe mich mit meinen Freunden zum Kochen – sie kochen, ich esse – lese Bücher und gehe ab und zu auch mal weg.

Fitness.com: Sie sind gebürtige Leipzigerin Wie kommt ein junges Mädchen aus Sachsen auf die Idee, Florett-Fechterin zu werden?

Katja Wächter: Zuerst bin ich geschwommen, aber nach einem Umzug innerhalb der Stadt war es zu weit. Dafür war das Sportforum nun umso näher. Tja, meine Mutter hat mich eines Tages dorthin gebracht, sie hat selber gefochten. Und so blieb ich da hängen. Es scheint mir gefallen zu haben, sonst hätte ich sicher nicht weiter gemacht. Aber es war – wie so vieles im Leben – ein Zufall, dass ich zum Fechten kam.

Fitness.com: Über Peking hinaus: Was sind Ihre sportlichen und beruflichen Ziele?

Katja Wächter: Ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, mit diesem Sport aufzuhören. Es klingt vielleicht für manche unverständlich, aber vor den Spielen beschäftige ich mich erst einmal nicht so sehr mit meinem beruflichen Werdegang. Fest steht, es muss etwas sein, das den Sport erlaubt, somit scheidet ein Fulltimejob aus. Aber wie bereits erwähnt: die finanzielle Unterstützung ist schlecht, also kann ich nicht auf der faulen Haut liegen. Ich gebe jetzt schon Nachhilfe und würde das gerne weiter betreiben und das Ganze noch ausweiten und auf Kurse für Ausländer, die die deutsche Sprache erlernen müssen. Und wenn der Körper mitmacht und das Umfeld stimmt, warum sollte ich es nicht 2012 auch in London versuchen?

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