Helmut Lachenmann, geboren 1935 in Stuttgart, studierte dort zunächst Klavier und Musiktheorie und setzte nach der Begegnung mit Luigi Nono in Darmstadt seine Kompositionsausbildung 1958 bis 1960 bei Nono in Venedig fort. Nach Unterrichtstätigkeiten in Stuttgart und Ulm erhielt er 1976 eine Professur in Hannover, 1981 bis 1999 war er Professor für Komposition an der Musikhochschule in Stuttgart. Er übernahm vielfältige Lehrverpflichtungen im In- und Ausland, von den Darmstädter Ferienkursen bis zu Festival- und Musikzentren in Japan, Skandinavien, Nord- oder Südamerika. Helmut Lachenmann ist seit 1981 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, des Weiteren in den Kunstakademien von Hamburg, Leipzig, Mannheim, München und der belgischen Academie voor Wetenschapen, Letteren en Schone Kunsten. 1997 wurde ihm der Ernst von Siemens Musikpreis zugesprochen, 2004 erhielt er den Royal Philharmonic Society Music Award for Chamber-Scale Composition.
Zentrales Element in seinen Werken und Schriften ist die Auseinandersetzung mit den Bedingungen des musikalischen Materials und des Hörens. Helmut Lachenmann hat mit seinem Schaffen die Gestaltungsmöglichkeiten der Musik revolutioniert und ihr durch einzigartige klangliche Erfindungen neue Horizonte eröffnet.
Der Kunstpreis Berlin ist mit 15.000 € dotiert. Preisträger der letzten Jahre waren Aki Kaurismäki (2005), George Brecht (2006) und das Architektenbüro SANAA (2007).
Die Preisträger 2008 sind
Bildende Kunst: Julius Popp, Fotokünstler (Leipzig)
Baukunst: Cecilie Manz, Designerin (Kopenhagen)
Musik: Mark Andre und Arnulf Herrmann, beide Komponisten (Berlin)
Literatur: Ulrich Peltzer, Schriftsteller (Berlin)
Darstellende Kunst: Katharina Lorenz, Schauspielerin (Berlin)
Film- und Medienkunst: Robert Thalheim, Filmregisseur (Berlin)
Den Will-Grohmann-Preis 2007, der traditionell ebenfalls am Tag der Kunstpreisverleihung übergeben wird, erhält der Videokünstler‚ David Claerbout (Antwerpen/Berlin). Er ist mit 6.500 € dotiert.(vgl. Pressemeldung vom 4. Dezember 2007)