Das Wort »Dramaturgie« - aus dem Griechischen dran für Handlung und ergon für Werk - bedeutet soviel wie das Ins-Werk-Setzen der Handlung; das menschliche Handeln ist demnach Mittel der Darstellung im Drama. Wenn die Selbstbestimmtheit des Menschen fraglich geworden ist, dann ist es auch sein Handeln - und damit das Drama und die Dramaturgie. Theater, das diese Wirklichkeit nur abbilden will, zeigt zwangsläufig ein oberflächliches, ein verzerrtes Bild: Es liefert Information statt Erzählung, es vergisst in Prognosen sein Gedächtnis, es verwechselt Selbsterhaltung mit der Frage nach dem Sinn.
Dramaturgie soll als eine notwendige Möglichkeit verstanden werden, um an Tiefenschärfe zu gewinnen, um Vergangenes, vielleicht vor der Zeit Aufgegebenes mit Gegenwärtigem zu verbinden. Im Zentrum der gemeinsamen Untersuchung steht die Faust'sche Frage nach dem innersten Zusammenhalt der Theaterwelt, auf die Philosophen, Dramatiker, Autoren und Regisseure sowie Dramaturgen in Vorträgen, Diskussionen, Vorstellungen und Lesungen Antworten geben wollen.
Das Symposium findet in Kooperation mit der Schauspielschule der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart statt.
MITWIRKENDE
Prof. Dr. Felix Ensslin, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Bernhard Herbordt/ Melanie Mohren, Regie- und Autorenduo, Stuttgart
Sarah Israel, Dramaturgin, Stuttgart
Prof. Franziska Kötz, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Ewald Palmetshofer, Dramatiker, Wien
Maren Rieger, Hochschule der Künste, Bern
Sebastian Schwab, Schauspieler, Stuttgart
Prof. Dr. Bernd Stegemann, Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin
Frederik Zeugke, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Die Aufführung von Das Stück (Theater) ist der erste Teil einer dreiteiligen Produktion von Herbordt/ Mohren. Sie wird gefördert durch den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und durch den Fonds Darstellende Künste e.V., mit freundlicher Unterstützung durch die Akademie Schloss Solitude, das Künstlerhaus Stuttgart und die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.