Und dennoch bedeutet das nicht, dass Band-Camcorder schlechter sein müssen als ihre trendigeren bandlosen Konkurrenten, wie die führende deutsche Filmer-Zeitschrift VIDEOAKTIV DIGITAL (Aktiv Verlag/Reichenau) beweist: In der aktuellen Ausgabe 4/2008 haben alle drei großen Vergleichstests die DV- oder HDV-Vertreter für sich entschieden.
- Bei den gehobenen Einsteiger-Camcordern setzte sich der Panasonic NV-GS 330 (500 Euro) gegen sieben Konkurrenten von JVC, Samsung, Sony und sogar firmeneigene Festplatten-Geräte durch.
- In der Klasse der kompakten Camcorder mit High-Definition-Aufzeichnung (um 1000 Euro) gewann mit dem Canon HV 30 ebenfalls das einzige Band-Modell.
- Auch in der Profi-Klasse lagen die Sony-Vertreter HVR-HD 1000 und HVR-Z 7 vor der jeweiligen Konkurrenz ohne Bandlaufwerk. Während hier trotzdem eher das Produktionsumfeld und bereits bestehende Infrastruktur die Kaufentscheidung beinflussen dürfte, und nicht ein knapper Punktsieg, sollten Amateurfilmer nach Meinung von VIDEOAKTIV schon genauer hinsehen, für welche Bauart sie ihr mühsam erspartes Geld ausgeben.
Dass Band-Camcorder noch immer so gut abschneiden liegt daran, dass ihre Technologie ausgereift ist, die Laufwerke dank langer Produktionserfahrung günstig zu produzieren sind und zudem das Band auch als Aufnahmemedium günstiger ist als seine Widersacher: Eine 13 Gigabyte fassende Mini-DV-Kassette kostet im Mehrfachpack gerade mal 2 Euro, eine schnelle, für Video geeignete 16-GB-Speicherkarte dagegen über 100 Euro.
Deshalb raten die Experten: Wer gute Qualität und einfache Nachbearbeitungsmöglichkeiten für wenig Geld sucht, sollte noch immer zu einem DV- oder HDV-Camcorder greifen. Wer entweder gar nicht schneiden will oder einen topaktuellen, schnellen Computer sein eigen nennt, kann auch mit einem Speicherkarten-, Festplatten- oder DVD-Camcorder glücklich werden. Denn nur im Computerumfeld lassen sich die bandlosen Cams vernünftig nutzen, denn irgendwann sind Speicherkarte oder Festplatte voll und müssen entladen oder anderweitig archiviert werden.
In einer Kategorie kommen aber auch Band-Filmer nicht ohne bandlose Datenträger aus: Ist der eigene Film mal geschnitten, landet er auf einer optischen Disc: Die Standard-Definition-Filmer nutzen dafür die DVD, die HD-Filmer werden ihre Werke künftig auf die Blu-ray-Disc brennen. Was dazu an Brennern, Programmen und Abspielgeräten nötig ist, hat die Redaktion ebenfalls in der aktuellen Ausgabe 4/2008 getestet und bewertet: im 22-seitigen Spezial "Was wirklich geht mit Blu-ray".