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Hochschule der Künste Bern

Ausstellung - „Schweizer Videokunst der 70er und 80er Jahre. Eine Rekonstruktion“

(lifePR) (Bern, )
Die Ausstellung des Kunstmuseums Luzern gründet auf der Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt AktiveArchive. Sie präsentiert die Anfänge der Videokunst in der Schweiz und deren weitere Entwicklungen bis zum Ende der achtziger Jahre. Gezeigt werden rund zwanzig Videoinstallationen, die im ersten Jahrzehnt meist nur wenige Tage in Ausstellungsräumen, auf Messen oder Festivals zu sehen waren, sowie rund dreissig Videobänder.

Die kuratorische Auswahl der Werke haben Johannes Gfeller und Irene Schubiger von AktiveArchive erarbeitet. Da eine umfassend erforschte Geschichte der Schweizer Videokunst nicht vorliegt, wurden dafür zahlreiche Einzelrecherchen unternommen und Gespräche mit den beteiligten Künstlern/innen geführt. Die Ausstellung stellt die Ergebnisse dieses nicht abgeschlossenen Prozesses als Sammlung wichtiger videohistorischer Werke zwischen 1970 und 1990 vor. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Rekonstruktionen der Videoinstallationen, deren Besonderheit in der weitgehenden Verwendung von historischen Geräten der Entstehungszeit liegt. Die Rekonstruktionen wurden von Johannes Gfeller von AktiveArchive, Professor für Konservierung und Restaurierung von modernen Medien an der Hochschule der Künste Bern, und seinen Studierenden realisiert. Da die meisten gezeigten Videoinstallationen nur noch fragmentarisch oder gar nicht mehr existieren, sind die ausgestellten Rekonstruktionen kunsthistorisch und für künftige Richtlinien der Präsentation bedeutsam und werden durch AktiveArchive sorgfältig dokumentiert.

Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, die Anfänge der Videokunst und mit ihnen die Vorläufer der heutigen elektronischen Apparate und Komponenten kennenzulernen. Insbesondere die installative Videokunst der siebziger Jahre ist nur noch wenigen vertraut: Dazu gehören unter anderem eine eher minimale Ästhetik, der Einsatz weniger Komponenten und der Gebrauch von Geräten, die ursprünglich für industrielle, schulische und kommerzielle Zwecke konzipiert waren. Grosse Bedeutung haben die experimentelle Auseinandersetzung mit den Eigenschaften des Mediums Video in Form interaktiver Werke im Closed Circuit, die Kritik an der Fernsehästhetik und -rezeption oder die Selbstdarstellung als "Performance für die Videokamera". In den achtziger Jahren sind es die zunehmend raffinierteren Möglichkeiten in Videoschnitt und Nachbearbeitung, die zunehmende Bedeutung der Tonspur unter dem Einfluss auch des Musicclip, "private" oder poetische Themen und die Handkamera mit ihrer eigenen Bildästhetik.
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