Bei der ALOIS KOBER GMBH hat sich beim Innovationsmarketing ein deutlicher Wandel vollzogen. Der Hersteller von Komponenten für die Fahrzeugindustrie setzt nun zu großen Teilen auf den direkten Kontakt mit dem Endkunden, der täglich Erfahrungen mit Wohnmobilen oder Anhängern sammelt. Hierfür wurde im Juni 2012 im schwäbischen Kötz ein Servicezentrum eröffnet. "Das Feedback unserer Kunden ist von unschätzbarem Wert, da es direkt in den Innovationsprozess einfließt", hebt Geschäftsführer Harald Hiller hervor. Dieser neue Ansatz im Innovationsmarketing ist ein Grund dafür, dass AL-KO zum dritten Mal in Folge mit dem "Top 100"-Siegel geehrt wird. Zusätzlich stellt sich das 1931 gegründete Familienunternehmen über Tests mit dem ADAC dem direkten Vergleich mit Wettbewerbern. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Wenn die Spezialisten des Automobilclubs auf Schwachstellen hinweisen, lässt sich nachbessern. Gibt es hingegen grünes Licht, ist der ADAC ein wichtiger Multiplikator für die Vermarktung neuer Produkte. Die Verantwortlichen bei AL-KO blicken jedenfalls optimistisch in die Zukunft: In den nächsten drei Jahren sollen zu den bisher 825 Beschäftigten noch weitere 30 hinzukommen.
Die Grundlage für die Auszeichnung ist eine wissenschaftliche Unternehmensanalyse von Prof. Dr. Nikolaus Franke und seinem Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Dieses Jahr haben die Innovationsexperten insgesamt 245 Unternehmen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden den Teilnehmern in Form eines Benchmarkingberichts zur Verfügung gestellt, der ihre Potenziale aufdeckt und sofort anwendbare Praxistipps liefert. Geschäftsführer Harald Kober: "Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer engagierten Teamleistung von Geschäftsführung und Mitarbeitern und zeigt uns, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Die Ergebnisse werden wir nun nutzen, um unser Innovationsmanagement weiter zu optimieren."
Neben der ALOIS KOBER GMBH erhalten weitere 102 Unternehmen in insgesamt drei Größenklassen das Qualitätssiegel "Top 100". Darunter sind 51 nationale Marktführer und 21 Weltmarktführer. Etwa zwei Drittel der Betriebe sind Familienunternehmen. 2012 erwirtschafteten alle Unternehmen zusammen einen Umsatz von rund 13,5 Milliarden Euro. Rund 10 Prozent davon haben die Top-Innovatoren direkt in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Bei den KMU in Deutschland allgemein waren das gerade einmal 1,4 Prozent. Entsprechend erfolgreich sind die Ausgezeichneten: 42,6 Prozent ihres Umsatzes erzielen sie mit Produkten und Dienstleistungen, die sie erst in den vergangenen drei Jahren neu auf den Markt gebracht haben. Diese Zahl fällt bei der Vergleichsgruppe mit 8,9 Prozent deutlich geringer aus. Die Folge: 86 der "Top 100"-Unternehmen (83,5 Prozent) erreichten in den vergangenen drei Jahren ein Wachstum, das über dem jeweiligen Branchendurchschnitt lag - und zwar im Schnitt um knapp 15 Prozentpunkte.
Der Mentor
Mentor des Projekts ist der Journalist und TV-Moderator Ranga Yogeshwar.
Wissenschaftliche Leitung und Kooperationspartner
Seit 2002 liegt die wissenschaftliche Leitung in den Händen von Prof. Dr. Nikolaus Franke vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation an der Wirtschaftsuniversität Wien. Frankes Forschungsschwerpunkte sind Entrepreneurship, Innovationsmanagement und Marketing. Der Wissenschaftler ist weltweit einer der führenden Experten für User-Innovation. "Top 100"-Projektpartnerin ist die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, Medienpartnerin ist die Süddeutsche Zeitung.
Der Organisator: compamedia, Mentor der besten Mittelständler
Die 1993 gegründete compamedia GmbH organisiert mit 19 Mitarbeitern die bundesweiten Unternehmensvergleiche "Top 100", "Top Job" und "Top Consultant" und hat die Wirtschaftsinitiative "Ethics in Business" ins Leben gerufen. Sie begleitet und prämiert damit mittelständische Unternehmen, die auf den Gebieten Innovation, Personalmanagement, Beratung und unternehmerische Gesellschaftsverantwortung Hervorragendes leisten. compamedia arbeitet bei den Projekten mit namhaften Universitäten zusammen.