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1200 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen in Mitteleuropa

Klimageschichte Mitteleuropas - Neue Facetten durch schriftliche Aufzeichnungen

(lifePR) (Freiburg, )
Bisherige Klimabewertungen und Publikationen zum Klimawandel basieren in der Regel auf naturwissenschaftlichen Daten, vor allem auf Instrumentenmessdaten und Klimazeigern aus Naturarchiven wie Eisbohrkernen oder Baumringen. Im Gegensatz dazu hat das Freiburger Forscherteam um den Geographen Rüdiger Glaser einen völlig anderen Zugangsweg gewählt. Anhand der Auswertung gesellschaftlicher Archive, der Analyse schriftlicher Belege von Augenzeugen aus Stadtchroniken, Tagebüchern und frühen Instrumentenmessdaten stellen sie die Entwicklungsgeschichte des mitteleuropäischen Klimas dar.

Die neu erschienene Klimageschichte Mitteleuropas liefert erstmals mit lebensnahen Bildern eindrucksvolle Hinweise zu den zum Teil erschreckenden Klimafolgen, welche die Menschen unmittelbarer betrafen. Der geisteswissenschaftliche Zugang zum Klimawandel eröffnet neue und einzigartige Einblicke in die Klimawahrnehmung. Die Einschätzung schwankt zwischen gottgegeben und von Menschen gemacht. Dazwischen entdecken die Klimaforscher viel Platz für Interpretationen der Astrologie, Mythologie oder der Kirche.

In der Zusammenschau dokumentieren die Freiburger Wissenschaftler mittel- und langfristige Veränderungen wie etwa das mittelalterliche Wärmeoptimum, das ab 1350 in die so genannte Kleine Eiszeit mündete, sowie ab 1850 der anschließende bereits mit Instrumentenmessdaten nachvollziehbare Temperaturanstieg ins Treibhausklima. Erstmals kann mit dieser Arbeit belegt werden, dass das Temperaturniveau des spätmittelalterlichen Wärmeoptimums in Mitteleuropa etwas niedriger lag als das des vom Menschen mit verursachten modernen Treibhausklimas unserer Tage.

Eindrucksvoll sind die Darstellungen zu den Klimakatastrophen. So kann aus den historischen Quellen die langjährige Hochwasserentwicklung für die großen Flusssysteme wie Rhein, Main, Donau und Elbe, aber auch für zahlreiche Nebenflüsse sehr gut dokumentiert werden. Erstmals gelingt es der Freiburger Forschergruppe am Beispiel des Neckarhochwassers von 1824 zu zeigen, wie historische Hochwässer für das heutige Hochwasserrisikomanagement sinnvoll und nutzbringend eingesetzt werden können. Die Wissenschaftler können anhand ihrer Quellen zeigen, wie auf Klimakatastrophen immer wieder gesellschaftliche Krisen folgten. Das lässt sich besonders gut an den verheerenden Sommerwitterungsverschlechterungen während der Kleinen Eiszeit dokumentieren. War nach schwierigen Witterungsbedingungen die Ernte zu gering ausgefallen, konnten die Menschen nur unzureichend ernährt werden. Klimatische Gunst und Ungunst war somit auch immer ein Taktgeber für gesellschaftliche Stabilität und gesellschaftliche Exzesse. Konsequent bringen die Freiburger Klimaforscher 1200 Jahre Klimaentwicklung mit den neuesten Entwicklungen in Zusammenhang. So werden die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels in Mitteleuropa umrissen und auf verschiedene Lebensbereiche wie Landwirtschaft, Biodiversität, Gesundheit und Verkehr bezogen.
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