Die Société Nautique de Genève (SNG) und Alinghi haben viel versucht, um BOR dazu zu bewegen, ihre Gerichtsklage zurückzuziehen. So initiierte die SNG beispielsweise eine Überprüfung des Protokolls mit den gemeldeten Herausforderern und erklärte sich, gemeinsam mit dem Challenger of Record Club Náutico Español de Vela, dazu bereit, mehrere Anpassungen vorzunehmen, um die Forderungen von GGYC und BMW Oracle zu erfüllen. Darauf forderte Russell Coutts via die Challengers Group die Garantie, dass Alinghi keinen Vorsprung im Designen des neuen Bootes haben würde, und erklärte gegenüber mindestens zwei Herausforderern, BOR würde die Klage zurückziehen, wenn Alinghi beweisen könne, dass sie keinen Design-Vorteil hätten.
Alinghi reagierte, indem man die gemeldeten Challenger aufforderte, die Verdrängung für die neue Klasse – ein absolut zentraler Parameter – zu definieren. Die Challenger taten das und hatten damit die Sicherheit, dass dadurch kein Vorsprung im Design-Prozess mehr möglich ist. Für BOR war das aber immer noch nicht genug und sie wollten in der Folge den Verdrängungs-Parameter vor dem Hintergrund des ganzen Regelwerkes analysieren, weil sie den Designern der Herausforderer nicht trauten, die versicherten, dass dieser Parameter zentral genug sei, um die geforderte Garantie zu gewährleisten.
Sehr zur Enttäuschung von Alinghi und den Challengern, sandte BOR am 18. Oktober via Russell einen Brief an Alinghi, der neun weitere Punkte enthielt, die zu erfüllen waren. Dazu gehörten auch neue Aspekte, die vorher nie erwähnt worden waren. Mehrere dieser neuen Aspekte entsprachen in keinster Weise den Grundlagen des Programms, das von allen rechtmässig gemeldeten Challengern verabschiedet worden war, und widersprachen auch der Kosteneinsparungs-Strategie, die dem 33. America’s Cup zugrunde liegt.
Betreffend Veröffentlichung der neuen Regeln sagte Alinghi-Design-Koordinator Grant Simmer: "Alinghi arbeitet mit den Herausforderern daran, die neue Klassenregel zu entwickeln. Dieser Prozess wurde am 15. September lanciert. Die Challenger haben zum Ausdruck gebracht, dass sie mit diesem Prozess zufrieden sind. Verschiedene Schlüsselthemen werden noch diskutiert, aber wir arbeiten daran, dass wir die Regel am 31. Oktober veröffentlichen können. Wenn BOR sich dafür entscheidet, teilzunehmen, sind sie in diesem Prozess willkommen."
Brad Butterworth, Team-Skipper von Alinghi, beurteilt die Situation wie folgt: "Was uns antreibt, ist die Vision, 2009 für alle einen grösseren und besseren Anlass zu erschaffen. Mit neuen Booten, aber zu reduzierten Kosten und mit einer intensiveren Konkurrenz. Einige mögen uns für zu ambitioniert halten, aber seither haben wir eine ganze Reihe von Massnahmen ergriffen, im Versuch, eine Lösung in dieser Angelegenheit zu finden. Wir haben uns partnerschaftlich über das Design der neuen Klasse unterhalten, wir haben das Protokoll angepasst und wir haben den Herausforderern erlaubt, die Verdrängung des Bootes zu bestimmen, da man uns glauben machte, dies sei die letzte Bedingung von BMW Oracle. Obwohl die Herausforderer die neue Klassenregel noch nicht kennen, wissen sie viel über das Konzept, und sie hatten zusätzlich die Möglichkeit, gemeinsam die Verdrängung zu wählen. Ich glaube fest daran, dass immer noch genügend Zeit bleibt, um mit BMW Oracle eine Lösung zu finden, und dass sie ihre Gerichtsklage zurückziehen und gemeinsam mit den anderen Challengern dazu beitragen, dass wir diesen Event noch besser machen können als den letzten. Das letzte Mal dass wir mit ihnen vor ihrer Medieninformation gestern Abend Kontakt hatten, war, als sie uns bestätigten, dass sie Montagmorgen vor der Anhörung an einem privaten Treffen in New York teilnehmen würden, um einen letztes Mal zu versuchen, eine Einigung zu finden. Darauf hoffen wir immer noch – für den Event, für die Herausforderer und auch für uns."