Im April beginnt der Gräserpollenflug. Die Hauptblüte der Gräser dauert von Mai bis August. Gräserpollen können jedoch bei bestimmten Wetterlagen bis zum November vorkommen und bei Menschen mit einer Allergie auf Gräser- und Roggenpollen Niesen, Schnupfen, juckende Augen oder sogar Asthmaanfälle auslösen. Das Immunsystem der Betroffenen reagiert überempfindlich auf die Pollen verschiedener Gräser oder Getreide. Allergiker, die jedes Jahr monatelang unter ihrer Pollenallergie leiden, sollten einen Allergologen aufsuchen und prüfen lassen, ob bei ihnen eine ursächliche Behandlung mithilfe der spezifischen Immuntherapie (SIT) möglich ist.
Ursache der Pollenallergie lässt sich mit Immuntherapie behandeln
Eine SIT wirkt ursächlich und kann Allergien im besten Fall sogar heilen. Bei Menschen mit Heuschnupfen beugt die Immuntherapie einem Asthma vor. Die gute Wirksamkeit der SIT in Form einer Spritzentherapie belegen viele Studien.1 Seit Ende 2006 kann die Immuntherapie bei einer Allergie auf Gräser- oder Roggenpollen auch mit Tabletten erfolgen: Die Gräser-Impf-Tablette enthält molekular standardisierte Allergene aus dem Wiesenlieschgras. Unter die Zunge gelegt, löst sich die Tablette innerhalb weniger Sekunden auf und setzt die Wirksubstanz frei. Ihre therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit hat die Gräser-Impf-Tablette im bisher größten Studienprogramm zur spezifischen Immuntherapie an über 2.400 Patienten unter Beweis gestellt.
Gräser-Impf-Tablette ermöglicht antiallergische Immuntherapie zu Hause
Die Gräser-Impf-Tablette ist schon in der ersten Gräserpollensaison hochsignifikant wirksam. Das geht aus den Untersuchungsergebnissen der so genannten GT-08-Studie hervor. Inzwischen liegen auch die Ergebnisse der Behandlung aus dem zweiten und dritten Therapiejahr vor. Die Symptome verbessern sich mit fortschreitender Therapiedauer weiter und die Toleranz der Patienten gegenüber Gräserpollen nimmt zu. Das bestätigen immunologische Untersuchungen. "Die Studienergebnisse zeigen, dass die Gräser-Impf-Tablette über drei Jahre anhaltend wirkt und wahrscheinlich auch über diesen Zeitraum hinaus wirksam ist", sagte Professor Dr. Claus Bachert, Allergologe an der Universitätsklinik Gent in Belgien, auf dem Kongress der Lungenfachärzte in Lübeck.
Zu Beginn der Behandlung mit der Gräser-Impf-Tablette treten häufig direkt nach der Anwendung Schwellungen und Juckreiz im Mund auf. Diese Nebenwirkungen gehen meist innerhalb von einigen Tagen oder Wochen im Rahmen der Toleranzentwicklung von selbst zurück. Bis auf die leichten Nebenwirkungen zu Beginn der Behandlung ist die kausale Tabletten-Immuntherapie sehr sicher und gut verträglich. "Mit der Gräser-Impf-Tablette können weitaus mehr Gräserpollen-Allergiker an eine spezifische Immuntherapie herangeführt werden, denn die Therapie ist sicher, schnell und einfach zu Hause durchführbar", betonte Bachert. "Wegen des guten Nutzen-Risiko-Profils ist die Tabletten-Immuntherapie insbesondere für Kinder und Jugendliche von Interesse. Noch in diesem Jahr erwarten wir die Ergebnisse der klinischen Studie mit Kindern."
1. Kleine-Tebbe J, et al.: Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen. Überarbeitete Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (DGAKI) und des Ärzteverbands Deutscher Allergologen (ÄDA) und der Gesellschaft für pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Allergo J 2006;15:56-74.