Dass die Platzsituation in Schulbussen oft eine Zumutung ist, erfuhren die ADAC-Tester hautnah bei den 18 Fahrten, die sie in fünf Bundesländern begleiteten. Insgesamt fünf Mal waren die Fahrzeuge hoffnungslos überfüllt, obwohl die zulässige Fahrgastzahl noch gar nicht erreicht war. Richtig gefährlich wird es, wenn die Fahrer aufgrund knapp bemessener Fahrpläne die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten. Nicht nur ein Mal waren die Busse bei den Testfahrten mit mehr als 80 Stundenkilometern unterwegs. Mit stehenden Fahrgästen sind jedoch nur 60 km/h erlaubt.
Ein Praxistest zeigte, dass bereits bei 70 bis 80 Prozent der zulässigen Fahrgastzahl die zumutbare Obergrenze erreicht ist. Dabei wurde überprüft, ob genau so viele Kinder sicher in einem Bus Platz finden wie vom Gesetzgeber zugelassen. Als alle 148 zulässigen Kinder den Bus – wie im Alltag üblich – stürmten, mussten schließlich neun wegen Überfüllung draußen bleiben. Laut ADAC bleibt bei der Ermittlung der Kapazität unberücksichtigt, dass Kinder samt Schultaschen in den Bus passen müssen.
Das Ergebnis der technischen Überprüfung in sieben Bundesländern bestätigt zwar nicht die landläufige Meinung, dass für den Schülertransport nur alte Busse eingesetzt werden. Dennoch wurden bei sieben von 141 überprüften Bussen erhebliche technische Mängel festgestellt. Drei Busse wurden als nicht betriebssicher eingestuft und aus dem Verkehr gezogen. Die häufigsten Mankos waren verschlissene und beschädigte Reifen sowie Defekte an Bremssystem, Lenkung und Karosserie. Zudem gaben fehlende zusätzliche Außenspiegel und Schulbus-Schilder Anlass zur Kritik.
Um die Platzsituation und die Sicherheit für Schulkinder zu verbessern, fordert der ADAC mehr Geld für Schulbusse, eine geringere Auslastung, besser abgestimmte Fahrpläne und geschulte Busbegleiter.