Was macht für eine erfolgreiche Rennfahrerin den Reiz zum Rallyefahrenumzusteigen aus?
Lohr: „Es ist wie ein permanentes Qualifying. Du fährst mit kalten Reifen zumStart einer Wertungsprüfung, los geht´s – und nach 15 bis 20 Kilometern ist erstmal alles vorbei, die Zeit steht im Computer und alles muss gepasst haben.“
Was ist im Ablauf einer Rallye spürbar anders als bei einem Rennen?
Lohr: „Rallyes haben einen anderen Rhythmus. Sie machen bereits viel Arbeit,ehe es losgeht: Man braucht beinahe so lange für das Aufschreiben derPrüfungen wie für die eigentliche Rallye.“
Und das Aufschreiben selbst …
Lohr: „… ist für Rennfahrer sehr gewöhnungsbedürftig. Man muss beimDiktieren des Gebetbuches praktisch ein Bild von einer Passage in seinem Kopfformen, das man später so präzise abrufen kann, dass es auch im Renntempoverlässlich ist. Das erinnert ein bisschen an das Erlernen der Nürburgring-Nordschleife, nur ist die Zeit begrenzter.“
Wie läuft es mit dem Vorlesen?
Lohr: „Auch das ist natürlich Neuland, und das erforderliche Teamworkzwischen linkem und rechtem Sitz ist zunächst nicht einfach, wenn man immeralleine im Auto gesessen hat. Den Rhythmus der Kurvenansagen muss mantatsächlich gemeinsam erarbeiten. Am Anfang kamen mir die Ansagen für dieKurven fast zu früh, jetzt bin ich soweit, dass ich sie etwas schneller brauche.“
Was sagt Ihnen das Stichwort „Panzerplatte Baumholder“?
Lohr: „Außer ein paar Video-Sekunden aus einer Inboard-Aufnahme von PetterSolberg, die mit einer deformierten Vorderachse endeten, habe ich vonBaumholder leider überhaupt noch nichts mitbekommen. Praktisch weiß ichnichts, aber ich habe ungeheuren Respekt.“