Burkart hat mit seinem Copiloten Michael Köllbach aus taktischen Gründen die Jorda-nien-Rallye Ende April ausgelassen. Seine Begründung: "Der tiefe Sand im Mittleren Osten wäre ein zu großes Handikap für unseren kleinen Citröen-Fronttriebler gewesen." Mit bislang erst zwei Einsätzen in Mexiko und Italien rangiert Burkart dennoch auf dem vierten Platz der Zwischenwertung. Dabei deklassierte er Newcomer-Talente wie den Schweden Patrik Sandell oder den Italiener Alessandro Bettega (beide auf Renault). "Die drei vor uns platzierten Mitbewerber haben ihre Punkte bei schon drei Einsätzen eingefahren, also rechnen wir uns sehr gute Chancen für die weitere Saison aus", kalkuliert Aaron Burkart, der in diesem Herbst "nebenbei" noch sein Vordiplom als Wirtschaftsingenieur absolvieren will.
"Der dritte Platz auf Sardinien bestätigte mir zwar, dass ich gerade auf Schotter-Pisten auch gegen die Skandinavier mithalten kann", sinniert Burkart, doch gesteht er offen: "Auf Asphalt-Strecken fühle ich mich einfach wohler." In den Mosel-Weinbergen der ADAC Rallye Deutschland will der Student den Saison-Joker setzen und dort insbesondere seinen schärfsten Rivalen Sébastien Ogier ausstechen. Der Franzose, der wie Burkart einen rund 230 PS starken C2-Flitzer pilotiert, eroberte bereits in Mexiko und Jordanien die Junior-Divisionssiege, auf Sardinien konnte ihn Burkart jedoch schlagen.
Aaron Burkart kämpft gegen einen finanziell, sportlich und technisch mächtigen Gegner. Denn Sébastien Ogier wird sehr stark von Citröen-Sport in Versailles sowie dem französischen Motorsport-Dachverband (FFSA) unterstützt. Zudem steht die "Grande Nation" voll hinter dem Jungtalent, feiert ihn bereits als potenziellen Nachfolger des globalen Alpha-Mannes der Rallye-Zunft sowie sechsfachem Deutschland-Sieger Sébastien Loeb.
Zwischenstand Junior-RWM (nach 3 von 7 Wertungsläufen):
1. Sébastien Ogier (F) 24; 2. Michal Kosciuzko (PL) 16; 3. Shawn Gallagher (IRL) 16;
4. Aaron Burkart (D) 11; 4. Jaan Mölder (EE) 8; 6. Alessandro Bettega (I) 8 Pkt.