Tiefensee will den Schienenlärm in Deutschland bis 2020 halbieren, den Straßenverkehrslärm um 30 Prozent reduzieren und den Flugverkehrslärm um 20 Prozent. "Beim Schienenverkehr gibt es in Sachen Lärmschutz einen großen Nachholbedarf. Insofern ist es folgerichtig, dass der Schienenlärm am stärksten reduziert werden soll", sagte Flege.
Am schnellsten sei eine Lärmminderung im Schienenverkehr durch den Austausch der Bremsen zu erreichen. "Wir freuen uns, dass offenbar in Kürze die Umrüstung der ersten 5.000 Güterwagen mit öffentlicher Förderung beginnen kann. Angesichts der rund 135.000 umzurüstenden Güterwaggons ist dies allerdings nur ein allererster Schritt", kommentierte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer die in dem Paket genannten Maßnahmen. Die Herausforderung der kommenden Jahre sei es, den Schienenverkehr leiser zu machen, ohne die die im scharfen Wettbewerb mit dem Lkw stehenden Güterbahnen wirtschaftlich zu benachteiligen. Dabei ist nach Einschätzung des Schienenbündnisses der Einsatz öffentlicher Mittel für die Umrüstung der Güterwaggons der effektivste Lärmschutz überhaupt.
Positiv aus Allianz pro Schiene-Sicht ist die Integration der Fahrrad- und ÖPNV-Förderung in die Lärmschutzpolitik des Ministeriums. Flege: "Mehr Fahrradverkehr und ein attraktiver Öffentlicher Personenverkehr tragen dazu bei, motorisierten Individualverkehr und die mit ihm verbundenen Geräuschemissionen zu reduzieren. Das Lärmschutzpaket hat einen verkehrsträgerübergreifenden, ganzheitlichen Ansatz, was wir sehr begrüßen. Für den Schienenverkehr werden alle wichtigen Instrumente von lärmabhängigen Trassenpreisen über die Umrüstung der Güterwaggons bis hin zu strengeren Grenzwerten aufgeführt. Direkt nach der Bundestagswahl muss dieses Maßnahmengerüst mit einer ausreichenden Finanzausstattung gefüllt werden und ein breit angelegtes Umrüstungsprogramm für Güterwaggons starten."