Die Studie wurde Anfang des Jahres im Auftrag der europäischen Umweltorganisation T&E (European Federation for Transport & Environment) erstellt. Die Gutachter kommen darin zu dem Schluss, dass die Europäische Union ihre Klimaziele nicht erreichen wird, ohne den Anteil von Lkw am gesamten Verkehr zu verringern. Ohne Verkehrswende würden bis 2020 weitere 8 Prozentpunkte des CO2-Ausstoßes auf das Konto des Lkw-Verkehrs gehen, so die Experten. "Ein 'Weitermachen wie bisher' können wir uns nicht leisten. Wir dürfen die Klimakrise angesichts der Wirtschaftskrise nicht unterschätzen", sagte Dirk Flege. "Abwrackprämien für Lkw oder eine Aussetzung der Mauterhöhung gehen in die entgegen gesetzte Richtung und blockieren die umweltpolitisch gebotene Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundliche Schiene. Wir müssen die Krise als Chance sehen und etwas gegen das rasante Tempo des Klimawandels unternehmen", so Flege. Die Eisenbahnen verursachen im Güterverkehr nur ein Viertel soviel CO2 wie der Lkw.
Bislang hat sich die Bundesregierung mit ihren Konjunkturpaketen vor allem auf die Straße konzentriert, obwohl an den Eisenbahnen in Deutschland rund 900.000 Arbeitsplätze hängen. Nach der jüngsten Prognose im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums wird der Schienengüterverkehr von der aktuellen Wirtschaftskrise stärker getroffen werden als der Straßenverkehr (Einbruch der Verkehrsleistung um 4,5 Prozent bei der Schiene gegenüber einem Rückgang von 4 Prozent bei der Straße).
"Der Staat muss endlich aufhören, den Straßenverkehr durch falsche Preissignale immer weiter anzukurbeln", so Flege. Der Straßengüterverkehr bezahlt mit seinen Steuern und Abgaben nur etwas mehr als ein Drittel der jährlich 144 Milliarden Euro, die er an Kosten und Schäden verursacht. Den Rest zahlt die Allgemeinheit.
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