Ramsauer hatte sich in einem zu Weihnachten veröffentlichten Interview mit der Süddeutschen Zeitung dafür ausgesprochen, den Zuwachs des Güterverkehrsaufkommens "möglichst vollständig auf die Schiene zu bringen", da das Straßennetz diesen Zuwachs nicht "verkraften" könne. Weiter sagte der Minister: "Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Das heißt nämlich, dass wir unser Schienennetz effizienter nutzen und massiv ausbauen müssen. Zudem brauchen wir völlig neue Strecken."
Um das Potenzial des Schienenverkehrs bei der Bewältigung der Verkehrslasten besser ausschöpfen zu können, müssten jährlich mindestens eine Milliarde Euro mehr als bislang für den Neu- und Ausbau der Schienenwege investiert werden, sagte Flege. "Bei der Finanzierung dieses Betrages bleibt der Minister allerdings vage", so der Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses. Die von Ramsauer für den Straßenbau gepriesenen öffentlich-privaten Partnerschaften ließen sich nicht ohne weiteres auf die Schiene übertragen.
Dennoch sagte Flege dem Minister volle Unterstützung bei der Realisierung seiner Ausbaupläne für das Schienennetz zu. "Das Bundesschienennetz ist in Deutschland seit 1990 um 16 Prozent geschrumpft. Wenn es unter dem Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer endlich wieder wachsen sollte, hätte der CSU-Minister einen Ehrenplatz in der Riege der Verkehrsminister verdient."