Die Allianz pro Schiene kritisierte, dass die gegenwärtigen Bemühungen um die Elektromobilität das sehr vordergründige Ziel hätten, "neue Subventionstöpfe für die Autoindustrie aufzustellen". Flege zeigte sich außerdem befremdet darüber, dass die "Nationale Plattform Elektromobilität" mit einem großen N daherkomme. "Während der Fetisch Auto bei jungen Deutschen unwiederbringlich an Glanz verliert, drapiert sich die Autobranche mit Hilfe der Regierung als vaterländische Heilsbringerin. Hier geht es offenkundig nicht um eine Zukunftsdiskussion, sondern um das Gegenteil davon: Um plumpe Emotion."
Neben dem Qualitätsproblem, dass strombetriebener Straßenverkehr nicht automatisch umweltfreundlich sein würde, gibt es nach Einschätzung der Allianz pro Schiene auch ein Problem mit der Quantität: Während im Schienenverkehr zur Zeit fast 90 Prozent der Personenkilometer elektrisch gefahren werden, käme der Straßenverkehr 2020 gerade mal auf einen Anteil von geschätzten zwei Prozent, sollte die Regierung ihr als "ehrgeizig" eingestuftes Ziel von einer Million Elektroautos bis dahin wirklich erreichen.
Ein verkehrsträgerübergreifender Gipfel zur Elektromobilität müsste selbstverständlich auch die erheblichen und schnell realisierbaren Möglichkeiten des Eisenbahnsektors heben: "Die Elektrifizierung weiterer Strecken, die Förderung von Hybridlokomotiven oder anderer neuer Antriebstechniken. Wir könnten uns auch ein großangelegtes Straßenbahnbauprogramm für deutsche Städte vorstellen, wie es Frankreich gerade aus der Taufe hebt. All das wäre Elektromobilität in Reinform", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.
Weitere Informationen und eine Grafik zu elektrisch gefahrenen Personenkilometern auf der Schiene und auf der Straße auf www.allianz-pro-schiene.de