Das Risiko, im Schienenverkehr tödlich zu verunglücken, ist nach Berechnungen der Allianz pro Schiene 47mal geringer als im Pkw. Das Verletzungsrisiko ist für Bahnreisende sogar 90mal niedriger. Bei Gefahrguttransporten im Güterverkehr ist die Schiene 40 mal sicherer als der Lkw.
Naumann, der ebenfalls Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn ist, warnte das EBA davor, Konflikte zwischen Behörde und Unternehmen "auf dem Rücken der Fahrgäste auszutragen", und beklagte, dass die verschiedenen Verkehrsträger offenbar mit zweierlei Maß gemessen würden. "Wenn bei einem Lkw der Reifen platzt, werden nicht alle Lkw mit dieser Reifenmarke in die Werkstatt gerufen." Naumann verwies auch auf die verheerenden Airbus-Unglücke aus jüngster Zeit, die keine derartigen Überprüfungsmaßnahmen nach sich gezogen hätten. "In der Öffentlichkeit wird zur Zeit der falsche Eindruck erweckt, dass der Schienenverkehr extrem unsicher sei. Das ist unverantwortlich."
Auch der frühere Präsident den Eisenbahnbundesamtes, Armin Keppel, warnt vor einer "Illusion der absoluten Sicherheit". "Absolute Sicherheit im Verkehr kann es nicht geben. Die ist nur herstellbar, wenn alle Verkehrsmittel still stehen. Deshalb zählt neben der Sicherheit auch immer die Verhältnismäßigkeit", sagte Keppel, der bis Ende 2008 Präsident der Bundesbehörde war.
Was die Hauptstadt derzeit erlebt, droht unterdessen zum Flächenfall zu werden. Das EBA hatte am Donnerstag angekündigt, auch Regionalzüge in Brandenburg schärfer unter die Lupe zu nehmen. Die Prüfungsintervalle für Radsätze von Güterwaggons sollen möglicherweise europaweit dramatisch verkürzt werden. Am Donnerstag fand hierzu eine Anhörung der betroffenen Güterbahnen im EBA statt. Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Weitere Informationen zum Thema Sicherheit der verschiedenen Verkehrsträger finden Sie in unserer Broschüre "Mit Sicherheit Bahn" auf www.allianz-pro-schiene.de