Um eine öffentliche Debatte über die umstrittene europaweite Zulassung von Riesen-Lkw vor der Europawahl im Juni 2009 zu vermeiden, hatte die Kommission am vergangenen Freitag stillschweigend ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten über eine mögliche EU-weite Zulassung auf ihre Webseiten gestellt. Die bereits im November 2008 abgeschlossene Studie empfiehlt die europaweite Zulassung von Riesen-Lkw, obwohl die negativen Begleiterscheinungen wie hohe Infrastrukturkosten und die erhöhte Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer von den Gutachtern nicht geleugnet werden. "Die EU-Kommission spekuliert offensichtlich darauf, dass sich niemand über den eklatanten Widerspruch zwischen negativen Bewertungen der Monstertrucks und der daraus folgenden Empfehlung pro Monstertruck-Zulassung wundert", vermutete Gehrmann.
Die vom privaten Gutachterkonsortium Transport & Mobility Leuven (TML) durchgeführte Studie kommt zu dem Schluss, dass die Verbilligung der Straßentransporte die Zulassung der überdimensionierten Fahrzeuge auf EU-Ebene rechtfertigt - ungeachtet der Nachteile in Punkto Sicherheit, Umwelt und Kosten, die der Gesellschaft ungefragt aufgebürdet werden.
"Mit der Veröffentlichung der Studie bezieht die EU-Kommission deutlich Position pro Monstertruck", sagt Martin Roggermann, Koordinator der europaweit agierenden "No Mega Trucks!"-Kampagne, in der sich bislang 125 Organisationen gegen Riesen-Lkw engagieren. Roggermann warnt davor, Ankündigungen zu glauben, nach denen vor 2010 keine Entscheidung in Sachen Monstertrucks fallen werde: "Zusammen mit der schwedischen Regierung, die sich während ihrer Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2009 für Riesen-Lkw einsetzen will, könnte die EU-Kommission die europaweite Zulassung noch in diesem Jahr durchsetzen."
Informationen über die europaweite Kampagne gegen Monstertrucks finden Sie unter www.nomegatrucks.eu
Die EU-Studie über eine mögliche europaweite Zulassung von Riesen-Lkw finden Sie unter http://ec.europa.eu/...