Deutlich kritischer sieht die Allianz pro Schiene die Leistungen von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundeswirtschaftminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). "In Sachen Eisenbahn war Gabriel nahezu die gesamte Legislaturperiode auf Tauchstation", sagte Hommel. "Bei der Verkehrspolitik hatte unser Umweltminister leider nur Autos im Kopf." Hommel nannte die Themen Elektroautos, CO2-Grenzwerte für Pkw oder die Abwrackprämie. "Insgesamt sind wir enttäuscht von Gabriel." Auch der Bundeswirtschaftsminister habe keinen verkehrspolitisch vielversprechenden Start hingelegt, sagte der Allianz pro Schiene Vorsitzende. "Zwar ist zu Guttenberg ein Neuling im Kabinett, aber dort hat er sich am liebsten mit Opel befasst." Hommel kritisierte, dass zu Guttenberg sich außerdem für eine Maut-Entlastung bei Lkw stark machte, während er die notleidenden Güterbahnen schlicht vergessen habe. "Dass Güterbahnen ebenfalls Maut bezahlen, ist dem Minister wohl entgangen", sagte Hommel.
16 Mitgliedsverbände und 92 Unternehmen der Bahnbranche haben die Arbeit des Bundesverkehrsministers anhand von 11 Themenschwerpunkten detailliert bewertet. In Einzelnoten beurteilten sie Tiefensee wie folgt: Alternative Antriebe (befriedigend), Masterplan Güterverkehr und Logistik (gut), Investitionen in die Schienenwege (befriedigend), Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (gut), Bahnreform (ausreichend), grenzüberschreitender Schienenverkehr (gut), Fahrgastrechte (befriedigend), Lkw-Maut (sehr gut), Klimaschutz (mangelhaft), Regionalisierungsmittel (ausreichend), Sondernote für den Kampf gegen Gigaliner (sehr gut). Harter Maßstab der Bewertung war immer die Koalitionsvereinbarung von Union und SPD für die 16. Legislaturperiode und die Frage, ob den politischen Versprechen am Ende auch Taten gefolgt sind.
Weitere Informationen
Die detaillierte Bilanz von vier Jahren schwarz-roter Verkehrspolitik (2005-2009) auf www.allianz-pro-schiene.de
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