Bei den genehmigten Routen handelt es sich um Fahrten zwischen Parchim und Gallin-Valluhn (über die Autobahn A 20 und die Bundesstraße 191) sowie von Dummerstorf (Kreis Bad Doberan) zum Rostocker Seehafen. Beide Strecken werden nach Auskunft der beteiligten Speditionen täglich von den bis zu 25 Meter langen Riesen-Lkw befahren. Das Landesverkehrsministerium in Schwerin verweigert nähere Auskünfte und verweist lediglich auf die Tatsache, dass es sich bei den Fahrten "um keine Modellversuche" handelt. Flege: "Damit will Minister Schlotmann offensichtlich verschleiern, dass er sich dem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz vom Oktober 2007 widersetzt, nach dem Fahrten mit überlangen Fahrzeugen, die keine begründeten Ausnahmen darstellen, nicht verlängert werden dürfen."
Würde die Landesregierung die Straßenverkehrsordnung ernst nehmen, müsste sie ihre aktuell genehmigten Fahrten sofort beenden. Ausnahmegenehmigungen dürfen ausschließlich für unteilbare Ladung, die nicht anderweitig transportiert werden kann, erteilt werden. Das bestätigt auch der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Achim Großmann, in einer parlamentarischen Anfrage (siehe Bundestagsdrucksache vom 31.01.2007 im Anhang). Dirk Flege: "Hier werden zu Lasten der Allgemeinheit ökonomische Partikularinteressen bedient. Das ist für die Bevölkerung völlig inakzeptabel." Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 83 Unternehmen der Bahnbranche.