Im Frühjahr haben die Bewohner der Watvogelanlage dafür gesorgt, dass ihre Gemeinschaft wächst. Sie haben gebalzt und Eier gelegt - doch nur einige Paare Säbelschnäbler und Austernfischer durften das Brutgeschäft selber erledigen. Alle anderen Eier wurden von den Tierpflegern in Brutmaschinen gelegt. Der Grund sind Streitigkeiten unter den Vögeln, bei denen schnell ein Gelege zu Bruch geht. Zwei der Watvogelarten, Rotschenkel und Kampfläufer, sind in Deutschland von der Ausrottung bedroht, deshalb ist Nachzucht in Zoos sehr wichtig. Von letzteren wachsen derzeit fünf Küken heran, bei den Rotschenkeln gab es nur ein Küken. Sandregenpfeifer ziehen die Tierpfleger zum ersten Mal auf. Die Eltern der vier Küken waren im letzten Jahr neu in die Watvogelanlage eingezogen. Bei den Säbelschnäblern ist der Nachwuchs besonders zahlreich. Vier Küken sind schon in die Watvogelanlage zurückgekehrt, sechs befinden sich noch in der Obhut der Tierpfleger.
Die Brutdauer bei den Watvögeln liegt zwischen drei und vier Wochen, die Zeit bis zum Flüggewerden variiert zwischen vier bis sechs Wochen. Die Schlupfzeit im Allwetterzoo erstreckt sich über mehrere Wochen, so schlüpften die ersten Säbelschnäbler schon Mitte Mai und die letzten Kampfläufer-Eier liegen noch in der Brutmaschine. Bei allen Watvögeln sind die Küken direkt nach dem Schlupf in der Lage, selbständig Nahrung zu suchen. Die Brutpflege der Eltern beschränkt sich lediglich auf die Verteidigung des Nistplatzes, die Abwehr von Raubfeinden und das Wärmen der Jungvögel.
Unser Foto zeigt einen männlichen Kampfläufer im Balzkleid.