Die Bahn wird insgesamt fast 1.000 Meter lang sein und einen Höhenunterschied von 80 Metern überwinden. "Unter allen Investitionen in den vergangenen vier Jahren", erläutert alpincenter-Geschäftsführer Wolfgang Langmeier, "hat diese Attraktion eine herausragende Bedeutung." Denn mit der Rodelbahn erreiche der Freizeitpark auf der ehemaligen Bergehalde eine neue Dimension. "Nun wird jeder erkennen, dass wir viel mehr sind als eine Skihalle."
Die Jungfernfahrt auf der Schienen-Konstruktion war natürlich Georg Hackl vorbehalten. "Unglaublich, welche Aussicht man hier hat", schwärmt der 41jährige. Wer durch den so genannten Panorama-Kreisel fährt, schaut zunächst auf die Kokerei Prosper, dann auf die Skyline von Essen, auf den Gasometer Oberhausen, den Tetraeder und auch auf die Arena "Auf Schalke". Hackl: "Das ist Ruhrgebiet pur."
Eine Geschwindigkeit von bis zu 42 km/h werden die blauen Schlitten erreichen. Die Fahrt ins Tal dauert dann zwei bis drei Minuten. Auch den Weg zurück zur Bergstation legen die Rodler auf dem Schlitten zurück. Georg Hackl, der sich nach dem Ende seiner Karriere, gerade der Nachwuchsarbeit verschrieben hat, ist davon überzeugt, dass auch die Bottroper Bahn dazu beiträgt, die Begeisterung für das Rodeln zu wecken. "Man entwickelt auf diesen Strecken schon ein Gefühl für die Geschwindigkeit. Und man merkt, wie man seinen Körper sogar ein bisschen anspannen muss."
Dabei konnte der dreifache Olympiasieger nur eine kurze Strecke der neuen Bahn befahren. Denn die Bauarbeiten an dem 900.000-Euro-Projekt sind nicht abgeschlossen.
Die Strecke auf dem Außengelände ist zwar fertig", erklärt Wolfgang Langmeier. "Aber wir wollen die Trasse ja auch durch unsere Skihalle führen. Und da haben sich einige unerwartete Schwierigkeiten ergeben." Schließlich habe bisher noch nie jemand versucht, eine Achterbahn quer durch ein Gebäude zu bauen. "Die statischen Berechnungen und auch die Maßnahmen des Brandschutzes brauchen mehr Zeit als gedacht." Aber an Nikolaus, so verspricht der 39jährige, da würden die ersten Gäste ins Tal jagen.
Die neue Bottroper Attraktion ist übrigens keine Sommer-Rodelbahn im klassischen Sinne. Wegen ihrer besonderen Schienenkonstruktion kann sie vielmehr bei jeder Wetterlage genutzt werden. Georg Hackl: "Anders als bei den Wannen-Konstruktionen funktionieren die Bremsen auch bei Feuchtigkeit." Das führt dazu, dass das alpincenter das Rodeln auch im Winter in das "all-inclusive"-Angebot einbauen wird. Wolfgang Langmeier: "Es wird dann ein XXL-Ticket geben, mit dem man Skifahren, Essen und Trinken und auch Rodeln kann."