Die Atel Hydro AG mit Sitz in Boningen möchte die Gefällstufen der Dünnern und der Aare für die Stromproduktion nutzen. Machbarkeit, Nutzen und Kosten werden in diesem Sommer im Rahmen von drei Projektstudien abgeklärt. Atel Hydro steht dazu mit verschiedenen kommunalen und kantonalen Behörden in Kontakt.
In Oensingen möchte Atel die Gefällstufe der Dünnern in der äusseren Klus nutzen und ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von rund 130 kW erstellen. In Olten fällt die Dünnern mitten im Areal der Firma Munzinger AG über eine Gefällstufe. Die Wasserkraft liesse sich dort zur Stromerzeugung nutzen. In Schönenwerd ist die Schwelle in der Aare letzter Zeuge einer Kraftwerksanlage der Firma Bally, die bis ungefähr 1917 betrieben wurde. Gemäss Projektstudie könnte dort ein Kleinwasserkraftwerk mit rund 350 kW Leistung gebaut werden. Atel Hydro erwartet an den drei Standorten eine Jahresstromproduktion von zusammen rund 4 Mio. kWh. Dies entspricht dem mittleren Jahreskonsum von rund 1'000 Haushaltungen.
Die Gespräche mit den zuständigen Behörden, nähere technische Abklärungen sowie vertiefte Wirtschaftlichkeitsberechnungen werden die Grundlagen liefern, ob Atel Hydro AG die Realisation der drei Kleinwasserkraftwerke weiter verfolgenwird. Der Zeitplan ist noch völlig offen. Das Unternehmen betreibt bereits die drei grossen Wasserkraftwerke an der Aare in Niedergösgen, Ruppoldingen und in Flumenthal.
Atel baut die Kleinwasserkraft seit geraumer Zeit verstärkt aus und hat in der ganzen Schweiz sowie in Italien und Norwegen zahlreiche neue Projekte angestossen. Seit 1991 betreibt Atel auf dem San Gottardo ein Kleinwasserkraftwerk mit 2 MW Leistung und 3 Mio. kWh Jahresproduktion. Die Förderung der Wasserkraft als wichtigste einheimische und erneuerbare Energiequelle entspricht nicht nur der Absicht von Atel, sondern ist auch fester Bestandteil der eidgenössischen Energiepolitik.