Die Aare-Tessin AG für Elektrizität und die SBB verstärken zusammen mit ihren Partnern die Stromleitungen auf der rund 30 Kilometer langen Strecke zwischen dem SBB-Kraftwerk in Bitsch (Massaboden) und Ulrichen. Im Einzelnen geht es um den Neubau einer Stromleitung zwischen Filet/Mörel und Ulrichen. Diese Strecke ist Teil der neuen 380-kV-Verbindung zwischen Chippis und Airolo. Die Masten der neuen Leitung sollen zwischen Filet/Mörel und Ulrichen auch die Leiter einer 132-kV-Stromleitung der SBB tragen. Diese soll talabwärts bis zum SBB-Kraftwerk Massaboden verlängert werden. Die bestehende 220-kV-Leitung zwischen Filet/Mörel und Ulrichen wird abgebrochen. Für die Linienführung legte der Bund im Jahr 2002 einen Korridor fest, welcher den unterschiedlichen Ansprüchen wie Distanz zu Wohngebieten, Wirtschaftlichkeit, Landschaftsschutz, Exponiertheit, etc. im Sinne eines Kompromisses Rechnung trägt. Dieser Korridor ist im Sachplan Überlandsleitungen (SÜL)verbindlich festgelegt.
Das Projekt wird voraussichtlich ab 4. Februar 2008 während 30 Tagen in den Gemeinden zwischen Bitsch und Ulrichen zur öffentlichen Einsichtnahme aufliegen.Sofern allfällige Einsprachen im Jahr 2008 behandelt werden können, erwarten die Projektanten, dass die Leitung nach Erhalt der Bewilligung durch das Bundesamt für Energie in den Jahren 2010 und 2011 realisiert werden kann.
Sowohl für die mehr als 30 Kilometer lange neue 380-kV-Leitung wie auch für die neue 132-kV-Leitung der SBB wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt. Für dieses zweistufige Verfahren wurde bereits im Jahr 2001 eine Voruntersuchung erstellt. Der Umweltverträglichkeitsbericht ist Bestandteil der öffentlichen Auflage. Der umfangreiche Bericht fasst raumplanerische und nutzungsorientierte Aspekte sowie die Auswirkungen des Projektes auf die einzelnen Umweltbereiche zusammen.
Die neue Hochspannungsleitung zwischen Filet/Mörel und Ulrichen ist Teil der Stromtransitsachse West - Ost und damit Teil des strategischen Netzes der Schweiz.Sie soll zwischen Chamoson und Airolo durchgehend auf 380 kV ausgebaut werden.Der Nutzen der höheren Kapazität äussert sich in einer grösseren Versorgungssicherheit in allen Landesteilen der Schweiz. Gleichzeitig profitiert auch das Wallis, indem die in den Wasserkraftwerken erzeugte Energie besser abgeleitet werden kann. Die im Sommer jeweils auftretenden Produktionseinschränkungen werden damit wegfallen. Vom Kapazitätsausbau profitiert auch das Bahnstromnetz der SBB.Im Hinblick auf den neuen Gotthard-Basistunnel erhöht die Leitung die Versorgungssicherheit zwischen Lötschberg und Gotthard.Der Abschnitt der 380-kV-Leitung wie auch der 132-kV-Leitung zwischen Ulrichen und Airolo über den Nufenenpass wurde im Herbst 2005 fertig gestellt. Der Abschnitt zwischen Chamoson und Chippis befindet sich in der Genehmigungsphase, der Abschnitt zwischen Chippis und Filet/Mörel in der Projektierungsphase.