490 Fälle in Ereignisdokumentation erfasst
Die Ereignisdokumentation besteht seit zehn Jahren und es wurden bisher 490 Fälle erfasst und auf ihre Folgen und erforderlichen Maßnahmen hin bearbeitet. "Unsere Dokumentatoren erfassen sowohl Ereignisse mit großen Schäden als auch solche, bei denen noch kein aktueller Schaden entstanden ist. Wir müssen auch an die zukünftigen Schadenpotenziale denken", so Pollinger.
Das Verhalten der Schutzbauten
Bei 69% der Ereignisse war Schäden am Straßennetz zu verzeichnen, bei immerhin 30% der Ereignisse wurden Schäden oder Instandsetzungskosten an den vorhanden Schutzbauten registriert. Davon gibt es in Südtirol etwa 30.000, die ältesten davon datieren bis ins 14. Jahrhundert zurück. Von Interesse bei den Schutzbauten ist vor allem das Verhalten im Belastungs- bzw. Katastrophenfall.
Früher ging viel Wissen zur Tür hinaus!
Die Ereignisdokumentation erfüllt nach Pollinger mehrere Funktionen: die sofortigen Aufnahmen sind eine wesentliche Unterstützung für die Notfallplanung, die Sofortmaßnahmen und die finanzielle Abschätzung der Schäden. Sie dienen aber ebenso der Information für Entscheidungsträger, der Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung und der Aus- und Weiterbildung der zuständigen MitarbeiterInnen. Pollinger: "Früher sind Ereignisse, die für den Schutz sehr aussagekräftig gewesen wären, einfach verschwunden, allmählich in Vergessenheit geraten oder mit pensionierten Mitarbeitern "zur Tür hinausgegangen". Das können wir uns heute nicht mehr leisten". Für alpS-Geschäftsführer Dr. Eric Veulliet war die Veranstaltung ein weiterer Hinweis darauf, wie wichtig geschichtliches Wissen über Naturkatastrophen ist. Diese Dimension dürfe von den Entscheidungsverantwortlichen nicht vergessen werden.