1920 gründete sich in München die Kriegskameradschaft der ehemaligen 3er-Jäger. In 1921 wurde der Bau des Denkmals in Angriff genommen.
Der mit der Planung beauftragte Architekt Bruno Biehler diente als Leutnant der Reserve im Jägerregiment 3. Der gebürtige Schwarzwälder war im Allgäu kein Unbekannter. Bei den ersten Allgäuer Skimeisterschaften 1910 wurde Biehler auf der alten Sprungschanze in Oberstdorf mit 21 Metern Meister im Sprunglauf und hielt seit 1909 mit 22 m auch den Schanzenrekord. Er bekam später den Auftrag zum Bau eines der ersten modernen Schlepp-Skilifte in Deutschland. Am Iseler bei Oberjoch / Hindelang.
Die Anregung für die im Allgäu ungewöhnliche Formgebung des Denkmals fand Biehler in den Tschorten, buddhistischen Sakralbauten aus dem Tibet. Auf einen fast quadratischen Unterbau wurde eine Bruchsteinrotunde mit hohem kegelförmigem Gewölbeaufsatz aufgesetzt. In diesem Aufsatz, der als Gedenkraum gedacht war, sollten die Namen aller Gefallenen und Vermissten des Regiments verewigt werden.
Die Organisation übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg ehemalige Gebirgssoldaten, zu Beginn der 50er Jahren als Gebirgsjägerkameradschaft Sonthofen. Die Kommunen Sonthofen, Burgberg und Rettenberg sowie ab 1957 die neu aufgestellte Bundeswehr gaben ihre Unterstützung. Bundes- und Landtagsabgeordnete, wie ehemalige Generäle der Gebirgstruppe, Landräte und Bürgermeister waren ebenso mit dabei. Ehemalige katholische Divisionspfarrer, örtliche Pfarrer und die Standortgeistlichen feierten in bester Ökumene Gottesdienste.
Seit 2003 organisiert die Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft Grünten diesen Tag zur "Mahnung für den Friedens“.
Das politische Zeitgeschehen prägte die Feiern, bei denen allmählich neben dem Gedenken an Gefallene und Vermisste auch politische Themen in den Blickpunkt rückten. In den ersten Jahren Standen Erinnerung und Gedenken an nicht aus dem Krieg zurückgekehrte Kameraden sowie die Freude über das Wiedersehen mit Überlebenden im Vordergrund. Später wurde das Gedenken auf alle Opfer von Krieg und Gewalt ausgedehnt. Auch Tote der Bundeswehr, die während des Kalten Krieges oder im Auslandseinsatz starben, sind einbezogen.
Die Gedenkfeier auf dem Berg begleitet regelmäßig die Blaskapelle Rettenberg. Auch Burgberger Alphornbläser und Oberallgäuer Feuerschützen sind dabei.
Eine Broschüre anlässlich des 90-jährigen Jubiläums ist in den Touristinformationen Sonthofen, Immenstadt, Burgberg, Rettenberg, Blaichach sowie während der Gedenkveranstaltung auf dem Grünten und beim Kameradschaftsnachmittag am 14. September, erhältlich.
Pogrammablauf
Am Samstag, 13.09.2014, 17.00 Uhr, Gedenkfeier am Gemeinschaftskreuz im Sonthofener Friedhof mit Diakon Norbert Oeing.
Am Sonntag, 14.09.2014, 10.30 Uhr, Bergmesse mit Militärpfarrer Stefan Bauhofer und Gedenkveranstaltung am Jägerdenkmal auf dem Grünten (bei gutem Wetter). Ab 14.00 Uhr, Kameradschaftsnachmittag im Haus Oberallgäu in Sonthofen.
gesetzt von Ramona Kramp
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