Die Kunst am Bau nimmt in seinem Lebenswerk eine beherrschende Position ein. Bis heute zieren in Westerstede und Umgebung viele der Werke von „Schmidt-Westerstede“ die Fassaden und Innenräume öffentlicher Gebäude. Nun wird ein weiteres der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht: das 6-teilige Relief „Oldenburger Land und Ostfriesland“ aus Leichtmetall-Guss. Es entstand im Jahr 1980 und zeigt Gebäude und andere regional typische Motive im Oldenburger Land und Ostfriesland.
Das Relief mit einer Größe von 137x375 cm hing ursprünglich im Studentenwohnheim der Hermann Ehlers Stiftung in Oldenburg. Nachdem sich die Stiftung aus Oldenburg zurückgezogen hatte, wurde das Kunstwerk nach Kiel gebracht und dort eingelagert. Über Susann und Manfred Hylla – Tochter und Schwiegersohn des Künstlers – ist es zur Ammerländer Versicherung gelangt, wo es nun die Fassade des Firmengebäudes am Molkereiweg ziert. „Mit der Installation des Reliefs wird Georg-Schmidt Westerstede weiter in der Öffentlichkeit präsent sein. Darüber freuen wir uns sehr“, sagen Susann und Manfred Hylla.
Das Anbringen an der Gebäudefassade stellte eine besondere Herausforderung dar. Da das Relief ursprünglich für Innenräume hergestellt wurde und aufgrund des Materials nicht witterungsbeständig ist, wurde eine spezielle Abdeckung gebaut, die es künftig vor Wind und Wetter schützt, ohne dabei den Charakter des Werkes zu verfälschen. Um das Relief anbringen zu können, wurden im Vorfeld Teile der Fassade entfernt.
„Wir möchten uns bei Susann und Manfred Hylla bedanken, dass sie uns das Relief überlassen haben, in dem Vertrauen, dass wir diesem einen würdigen Platz geben“, sagt Axel Eilers. „Wir freuen uns, dass wir damit unser Gebäude weiter aufwerten und gleichzeitig unsere Verbundenheit zur Region zeigen können.“
Das Werk von „Schmidt-Westerstede“ lädt seinen Betrachter zu einer Entdeckungsreise ein. So finden sich in den 6 Elementen unter anderem bekannte, aber auch weniger bekannte Orte: die Ostfriesischen Inseln, der Emder Hafen, die St. Petri Kirche in Westerstede, das Zwischenahner Meer, das Jeversche Schloss, der Lappan in Oldenburg, der Heidenopfertisch Engelmannsbäke, das Museumsdorf Cloppenburg, Schifffahrt auf der Weser, die Huntebrücke und das Rathaus Wildeshausen sowie regionaltypische Motive. Als verbindendes Element steht die Sonne mit ihrer Strahlkraft über der Landschaft. „Das denkt man aber nur auf den ersten Blick“, sagt Axel Eilers. „Es steckt viel mehr darin. Selbst wenn man sich das Relief zwanzigmal angeschaut hat, entdeckt man immer wieder etwas Neues.“ Die detailreiche Darstellung fesselt den Betrachter, jede Kleinigkeit zu erfassen und genau hinzusehen. Das Relief ist so vielschichtig in seiner Ausgestaltung und doch – quasi im doppelten Sinne – aus einem Guss. Durch seine Größe und seine Machart erzeugt es zudem eine besondere Faszination. Die metallische, leicht schimmernde Oberfläche spielt mit dem Licht und lässt immer wieder andere Facetten des Reliefs erstrahlen.
Die Ammerländer Versicherung steht bekanntermaßen für die Balance zwischen Tradition und Innovation. Das soll auch durch ein weiteres Stück Kunst am Bau deutlich werden, das an der Einfahrt zur Tiefgarage entstanden ist. Hier haben „Die Jungs“ – das sind Renke Harms und Sebastian von Zeberg aus Oldenburg – binnen zwei Wochen ein aufwändiges Graffiti auf die Wand gesprüht. Das Motiv, das unter anderem das AV-Logo, das Gründungsjahr und Gesichter zeigt, spiegelt auf ganz eigene Art und Weise die Werte der Ammerländer Versicherung wider. „Wir nutzen unser Jubiläumsjahr, um Geschichte und Zukunft der Ammerländer Versicherung auch in künstlerischer Hinsicht zu verbinden. Mit dem Graffiti werten wir das Gebäude nicht nur auf, wir heben auch das Moderne unserer Marke hervor und unterstützen gleichzeitig junge hiesige Künstler“, so Axel Eilers.