Gefährdete Artenvielfalt
In Deutschland werden täglich über 50 Hektar (das sind rund 71 Fußballfelder) wertvoller Boden für Siedlungs- und Verkehrsprojekte versiegelt. Hinzu kommen landwirtschaftliche Monokulturen. Das hat zur Folge, dass Insekten, Kleintiere und Wildvögel zunehmend aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt werden. In den letzten 30 Jahren sind in Deutschland über 75 Prozent der Insektenbiomasse verloren gegangen. Aktuell sind bundesweit über 7.000 Tierarten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.
Gemeinsam die „bunte Wende“ einleiten
Gemeinsam mit seinen Partnern möchte ImmerBunt gegensteuern: Mit einer „bunten Wende“ in Form von Blühwiesen. Nun zählt auch die AV zu den Kooperationspartnern. „Als Unternehmen, das seit 100 Jahren fest im Ammerland verwurzelt ist, tragen wir auch Verantwortung für die Region“, so Axel Eilers, Vorstandsvorsitzender der AV. „Als ImmerBunt mit der Idee für eine Blühpatenschaft auf uns zukam, haben uns das fundierte Konzept und das engagierte Team sofort überzeugt.“
Ein Zuhause – nicht nur für (Wild-)Bienen
Auf der Fläche in Ofen stand jahrelang Mais. Das ist nun vorbei: Die Blühwiese der AV wurde schon im Vorjahr präpariert und mit mehrjährigem, regional zertifiziertem Saatgut eingesät. Dazu arbeitet ImmerBunt mit lokalen Landwirt*innen und Dienstleister*innen zusammen. „Das ausgewählte Saatgut ist perfekt für die hiesige Flora und Fauna abgestimmt und besteht zu 70 Prozent aus Wildarten“, sagt Tom Junge, Geschäftsführer von ImmerBunt.
Zwischen Mai und Ende Oktober blühen auf der Fläche etwa 75 verschiedene Arten. Sie bieten eine Nahrungsgrundlage und Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Schnecken, Schwebfliegen, Vögel und Niederwild. Nicht nur die klassischen, als Insektenweide bekannten Wildblumen wachsen dort. Im Saatgut sind auch verschiedene Gräser enthalten, die ebenfalls eine große Bedeutung für die Artenvielfalt haben.
Nachhaltiges Konzept mit langfristigem Nutzen
Damit das Projekt einen möglichst nachhaltigen Nutzen hat, ist es auf fünf Jahre angelegt und wird wissenschaftlich begleitet. Außerdem pflegt das ImmerBunt-Team die Wiese so, dass sie langfristig ein stabiles Zuhause für Falter, Schnecke, Hase & Co. bietet. So wird die Fläche zum Beispiel gegen Spätsommer gemäht. „Das ist ein wichtiger Schritt, um das Gleichgewicht zwischen den eingesäten Arten auf der Fläche zu erhalten“, erklärt Tom Junge. Auch hierbei setzt man auf lokale Ressourcen: Ein örtlicher Landwirt mäht das Areal und ein Lohnunternehmer kreiselt das Mahdgut ein. Zu Ballen gepresst, dient das biozertifizierte Heu wiederum als Futter oder als Dämm- und Füllmaterial für Verpackungen. Axel Eilers: „Wir sind gespannt auf die Zusammenarbeit und die Resultate der Evaluation. Unsere Hoffnung ist, dass wir mit der Blühpatenschaft zum Schutz und Erhalt von Ökosystemen beitragen.“