Der Hauptpreis, der Ursula Späth-Preis, wurde gemeinsam verliehen an Gernot Kaes, Vorstandsvorsitzender, und an Prof. Jost Goller, Vorsitzender des Kuratoriums der Sobek-Stiftung, Renningen. Die beiden Preisträger haben im Jahr 2000 den Sobek-Forschungspreis ins Leben gerufen, der mit 100.000 Euro europaweit der am höchsten dotierte MS-Forschungspreis im Bereich der Grundlagenforschung ist. Der Sobek-Preis leistet seitdem einen großen Beitrag dazu, das Thema MS bei Wissenschaftlern und Forschern präsenter zu machen und die Fortschritte in der MS-Forschung nachhaltig in die Öffentlichkeit zu tragen. Der seit 2001 zusätzlich verliehene Sobek-Nachwuchspreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, soll das Gebiet MS auch für junge Forscher attraktiver machen.
„Die enorme Summe von über 1,6 Millionen Euro ist bisher durch Ihre großartige Initiative in die MS-Forschung geflossen und trug dazu bei, ermutigende Antworten auf Fragen der MS zu finden. Wir alle hoffen, dass Ihr großes Ziel, die Heilung der MS, damit ein Stück näher rückt“, so der Laudator Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg.
Kaes und Goller würden mit Kompetenz und Tatkraft dafür Sorge tragen, dass die Verleihung beider Sobek-Preise auch für die Zukunft gesichert bleibt. Ihr Engagement bei der Initiierung und Durchführung der Preisverleihung gehe über das bloßer Amtsträger hinaus, sie würden geleitet von den Schicksalen MS-Kranker, die ihnen persönlich am Herzen liegen würden.
Verliehen wird der Ursula Späth-Preis seit 1993 für Maßnahmen, welche die Lebenssituation oder den Alltag von MS-Kranken spürbar verbessern. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Preisträger einem Projekt ihrer Wahl zugunsten MS-Kranker zukommen lassen. Alle Preisträger erhalten eine signierte Serigrafie des Hafnerhaslacher Malers Prof. Lude Döring, die dieser speziell für die Preisverleihung zur Verfügung gestellt hat.
Pflegepreis für Sonja Pisaniello aus Furtwangen
Mit dem Preis für pflegende Angehörige wurde Sonja Pisaniello ausgezeichnet. Die Ehrung gilt der langjährigen aufopferungsvollen Pflege ihres Ehemannes Claudio, der in Pflegestufe III bei allem Unterstützung benötigt. Neben der Rund-um-die-Uhr-Pflege in ihrer nicht barrierefreien Wohnung arbeitet sie halbtags in der Fertigung von Sprechanlagen. Sonja Pisaniello nimmt ihre Lebensaufgabe wie selbstverständlich an, ihre Kraftquelle ist die Liebe zu ihrem Mann. So ist ihr Lebensmotto denn auch: Leben und lieben in guten wie in schlechten Zeiten! Die Laudatio hielt Dr. h.c. Frank Otfried July, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche Württemberg.
Der Pflegepreis der AMSEL-Stiftung, der mit 1.500 Euro dotiert ist, wird seit 1999 ausgelobt, um pflegende Angehörige zu ehren, die MS-Kranken möglichst lange einen häuslichen Aufenthalt ermöglichen.
Medienpreis für Michael Dittrich aus Baden-Baden
Der Medienpreis ging an Michael Dittrich, SWR-Filmemacher und Moderator aus Baden-Baden. Er wurde ausgezeichnet für den Mut, durch seinen Film ‚Reine Nervensache‘ tiefe Einblicke in sein Leben als Schwersterkrankter zu geben. Mit Witz und Charme nimmt er anderen die Befangenheit gegenüber seinen Behinderungen. Laudator war Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes.
Verliehen wird der Medienpreis seit 1999 für Maßnahmen, die das Thema MS bekannter machen oder MS-Kranken einen leichteren Informationszugang ermöglichen. Der Medienpreis ist mit 1.500 Euro dotiert.