Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen spielerisch trainieren
Beinahe jeder zweite MS-Erkrankte hat kognitive Probleme. Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit, dem Langzeitgedächtnis, der konzentrierten Wahrnehmung und dem planerischen Handeln belasten das Alltagsleben – beruflich, familiär und im sozialen Gefüge. Doch mit gezielten Übungen lassen sich kognitive Störungen reduzieren und verbessern. Hilfreich ist „MS Kognition“ nicht nur für MS-Erkrankte. Jeder, der seine kognitiven Fähigkeiten trainieren und dabei viel Spaß haben will, liegt mit diesem Übungsprogramm richtig.
Um das Kurz- und Langzeitgedächtnis zu stärken, stehen im Trainingsprogramm der AMSEL nun insgesamt vier Übungen bereit, zwei davon sind neu hinzugekommen. „Wer war’s“ trainiert vor allem das Namens- und Langzeitgedächtnis, „Störenfried“ das räumliche Vorstellungsvermögen sowie das Erinnerungsvermögen. Um die Exekutivfunktionen, also Handlungsplanung und problemlösendes Denken zu fördern, ist zusätzlich der „Dienstplan“ ein probates Mittel. Unverändert geblieben ist der Bereich Aufmerksamkeit. Die drei hier vorhandenen Übungen schulen sowohl die Reaktionsbereitschaft als auch die geteilte und fokussierte Aufmerksamkeit wie die Konzentrationsfähigkeit.
Das Kognitionstool „MS Kognition - Stärke Deine Fähigkeiten“ kann als Desktop-Version auf www.amsel.de/ms-kognition absolviert werden oder als Android- bzw. iOS-App „MS Kognition“. Die im App-Store und bei Google Play bereitgestellte App wurde bisher mit den Übungen „Wer war’s?“ und „Störenfried“ erweitert, der „Dienstplan“ wird bis Ende Januar 2016 ebenfalls verfügbar sein.
Fachlich begleitet wurde das Trainingsprogramm von Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad und Vorsitzender des Ärztlichen Beirates der AMSEL, und Diplompsychologin Heike Meißner. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat die Weiterentwicklung im Rahmen der Projektförderung der Krankenkassen 2015 dankenswerterweise finanziell unterstützt.