Ursula Späth-Preis 2021 für Prof. Dr. med. Horst Wiethölter
Seit über 30 Jahren unterstützt der 2009 pensionierte ehemalige Ärztliche Direktor der Neurologischen Klinik am Klinikum Stuttgart die Arbeit der AMSEL und setzt sich auf beispielhafte Weise für MS-Erkrankte ein. Als langjähriges Mitglied im Ärztlichen Beirat und Vorstand der AMSEL, dessen Vorsitzender er von 2013 bis 2019 war, engagiert er sich in der Information und Aufklärung von MS-Erkrankten, deren Angehörigen und der Öffentlichkeit. Er hat unzählige Vorträge, Fortbildungen, Ärztesymposien und Patientenforen auf den Weg gebracht und ist bis heute ein gefragter Experte für AMSEL-Publikationen und Stellungnahmen zu Medizin und Therapie der MS. Sein Wissen und seine Erfahrung bringt er in Expertenvideos und AMSEL-Chats ein sowie viele Jahre bei Einsätzen am begehbaren Gehirn im Rahmen des Welt MS Tages in Stuttgart. Prof. Wiethölters Arbeitsschwerpunkt lag auf der Ursachenforschung und Behandlung neuroimmunologischer Erkrankungen, insbesondere der Multiplen Sklerose. Darüber hinaus war er maßgeblich am Aufbau eines neuro-immunbiologischen Labors an der Universität Tübingen sowie des Stroke-Centers, der Epilepsieambulanz und der neurologischen Tagesklinik am Klinikum Stuttgart beteiligt.
Laudator Wilfried Klenk, Politischer Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, lobte Prof. Wiethölter als einen Menschen, der mit seiner umfassenden Fachkenntnis und seiner zugewandten, positiven Art die Fakten erkläre, das Wesentliche herausfiltere und im Gespräch einen Therapieweg aufzeige, der ganz individuell auf den Erkrankten zugeschnitten sei. Prof. Wiethölter habe die Gabe, komplizierte, medizinische und biochemische Prozesse auch für den Laien verständlich darzustellen und schenke durch seine ruhige und zuversichtliche Art Erkrankten neue Kraft und Mut, so der Laudator.
Der AMSEL Stiftung Ursula Späth-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Preisträger einem Projekt ihrer Wahl zugunsten MS-Erkrankter zukommen lassen. Professor Wiethölter bestimmte das Preisgeld für ein zweitätiges Symposium für MS-Erkrankte und Angehörige, das 2022 angeboten wird.
Preis für pflegende Angehörige 2021 an Dietmar Frank
Die MS-Diagnose von Renate Frank traf das junge Ehepaar vor über 30 Jahren hart. Aber die beiden stellten sich der Herausforderung und meisterten mit Liebe und Zuversicht den Alltag, der von zunehmenden körperlichen Einschränkungen Frau Franks geprägt war. Als sie pflegebedürftig wurde, konnte sie sich auf ihren Mann verlassen. „Sie haben genau das getan, was nötig war und was Sie aus tiefstem Herzen für das einzig Richtige halten – für Ihre Frau da zu sein. Sie haben die Rolle des pflegenden Angehörigen ohne Zögern angenommen. Seit fünf Jahren sind Sie regulär in Pension und nahtlos in eine Vollzeitpflege übergegangen“, so Laudator Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender AOK Baden-Württemberg beim Überreichen des mit 1.500 Euro dotierten Pflegepreises an den Inzigkofener.
Medienpreis 2021 für den Lions Club Remstal
„Dem Lions Club Remstal ist es über Jahrzehnte gelungen, mit einer besonderen, jährlichen Veranstaltung dazu beizutragen, dass die Mitglieder der AMSEL-Gruppe Waiblingen/Remstal sich willkommen und wahrgenommen fühlen“, fasste Laudatorin Dr. Daniela Späth-Zöllner, Mitglied im Stiftungsrat der AMSEL Stiftung Ursula Späth, zusammen. Seit 1999 organisiert der Club eine Adventsfeier in der Jahnhalle Endersbach mit buntem Unterhaltungsprogramm und Bewirtung für die MS-Erkrankten und ihre Angehörigen. Das Besondere: An jedem Tisch sitzt als persönlicher Gesprächspartner ein Mitglied des Lions Clubs. Dass im Anschluss die Presse ausgiebig über die Veranstaltung und MS berichtet, sei Medienpreis-würdig, so Dr. Späth-Zöllner. Der Medienpreis ist mit 1.500 Euro dotiert.
Sonderpreis für MS-Aktivistin geht an Daniela Adomeit
Die Leiterin der AMSEL-Kontaktgruppe Karlsbad-Ettlingen ist das Gesicht zahlreicher AMSEL-Kampagnen, moderiert seit 2017 die AMSEL Facebook Gruppe „Leben mit MS“, die über 3.800 Mitglieder verzeichnet, und schreibt regelmäßige Kolumnen für www.amsel.de. In seiner Laudatio betonte Adam Michel, Vorstand der AMSEL Stiftung Ursula Späth, dass die junge MS-Aktivistin Selbsthilfe im besten Sinne fördere: „Daniela Adomeit ist vor allem für junge Menschen mit MS ein Vorbild und eine geschätzte Ansprechpartnerin. Sie zeigt Wege auf, ein selbstbestimmtes, glückliches Leben zu führen – mit und trotz MS.“ Für diese Mut machende Leistung gebühre ihr Anerkennung in Form des mit 1.500 Euro dotierten Sonderpreises für eine MS-Aktivistin.
Die Preisträger erhielten neben einem Preisgeld eine Glasskulptur.