Multiple Sklerose (MS) gehört zu den häufigsten neurologisch-entzündlichen Erkrankungen des frühen Erwachsenenalters. In Baden-Württemberg erhalten täglich fünf Menschen neu die Diagnose. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus. Ein Alter, in dem es häufig um Fragen betreffend Ausbildung, Beruf(swahl), Familien- und weitere Lebensplanung geht. Umso entscheidender, wenn auch noch eine chronische Erkrankung wie eine MS zugrunde liegt und Fragen zu Therapie, Perspektive und Krankheitsbewältigung hinzukommen. Mit dem Aktionstag, den AMSEL seit fast 20 Jahren regelmäßig vor Ort organisiert, möchte der Landesverband speziell jungen Menschen mit MS alters- und themenspezifische Informationen bieten und ihnen Austauschmöglichkeiten mit Experten und anderen Betroffenen in einem geschütztem Rahmen ermöglichen. 2021 findet der Aktionstag pandemiebedingt erstmals rein virtuell statt.
Buntes Programm und Themen zum Mitbestimmen
Information, Interaktion und Begegnung stehen am 4. Juli von 9 bis 17 Uhr online im Fokus. Informationen bieten zwei Vorträge. In „MS-Therapie 2021: ein Update“ informiert Privatdozent Dr. med. Oliver Neuhaus, Chefarzt für Neurologie am SRH Klinikum Sigmaringen, über die Möglichkeiten der medikamentösen MS-Behandlung. Dr. Alexander Tallner, Sportwissenschaftler am Department für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erklärt in seinem Vortrag „MS und Sport“, warum bzw. wie man mit MS körperlich aktiv sein sollte. Interaktion und Begegnung sind Schwerpunkte des Tages: Die Teilnehmer selbst können bestimmen, über welche weiteren Themen sie sich mit anderen MS-Betroffenen austauschen wollen und zu welchen Themen es Expertenrunden geben soll. Dafür stehen Ärzte und Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen auf Abruf bereit: Je nach Entscheidung der Teilnehmer können medizinische, psychologische und sozialrechtliche Fragestellungen oder konkret Fragen zur Rehabilitation, Rente oder Physiotherapie beantwortet werden. Die Teilnehmer können anonymisiert mit einem Nickname an der Veranstaltung teilnehmen, aktiv das Programm mitgestalten oder als stiller Zuhörer von den Erfahrungen und Themen der anderen profitieren. Ein detailliertes Programm gibt es auf www.amsel.de.
AMSEL e.V. dankt der AOK Baden-Württemberg, Biogen, Merck, Novartis, PSD L(i)ebenswert, Roche, Sanofi Genzyme und Teva für die freundliche finanzielle Unterstützung dieses Aktionstages.