Susanne ist eine von geschätzt 16.000 – 18.000 MS-Kranken in Baden-Württemberg. Mehr als 200.000 Menschen sind es in ganz Deutschland nach neuesten Zahlen des Bundesversicherungsamtes, 2,5 Millionen weltweit. Für sie bedeutet die Diagnose MS nicht nur die Konfrontation mit einer noch immer unheilbaren Erkrankung des Zentralen Nervensystems, deren Verlauf nicht vorhersehbar ist, sondern auch einen tiefen Einschnitt in die Lebensplanung. Die Diagnose verändert den Alltag, das familiäre, gesellschaftliche und berufliche Leben, beeinträchtigt oft die Chancengleichheit und Selbstbestimmtheit. Der Welt MS Tag will eine breite Öffentlichkeit darüber aufklären, wie die Krankheit den Alltag verändert und was geschehen muss, damit MS-Erkrankte ein ganz normales Leben gestalten können.
AMSEL ermöglicht Einblicke ins 3D-Gehirn
Susanne und andere MS-Erkrankte werden deshalb am Mittwoch, 25. Mai 2016, auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof bei der Aktion der AMSEL anlässlich des Welt MS Tages dabei sein und berichten, wie es sich anfühlt, mit MS zu leben und wie ein selbstbestimmtes Leben mit der Erkrankung möglich ist. Auf der Aktionsfläche vor Gleis 14/15 wird außerdem Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Neurologe und Chefarzt Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof Bad Wildbad, am überdimensionalen mannsgroßen Gehirn zeigen, welche Gehirnareale einzelne Funktionen steuern und wie sich Schädigungen durch MS oder andere neurologische Erkrankungen wie ein auswirken. Je nachdem, an welchen Orten und in welchem Ausmaß das Zentrale Nervensystem im Gehirn und/oder im Rückenmark geschädigt wurde, stellen sich unterschiedlichste Beschwerden ein. Die Symptome reichen von sichtbaren Beschwerden wie Spastik, Bewegungsstörungen und Lähmungen bis hin zu unsichtbaren Beschwerden wie Depressionen, Schmerzen oder Sehstörungen.
Mit der diesjährigen Kampagne „SELBST BESTIMMT LEBEN – mit Multipler Sklerose“ möchte AMSEL Vorurteile ausräumen sowie Verständnis und Unterstützung für die Betroffenen erzeugen.