Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg für die ersten drei Quartale weiter mitteilt, wurden 624 beantragte Insolvenzverfahren für Unternehmen und 4 635 für übrige Schuldner ermittelt. Damit war bei den Unternehmensinsolvenzen ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent zu verzeichnen. Im Bereich der übrigen Schuldner stieg dagegen die Verfahrensanzahl zum Vorjahr um 23,2 Prozent. Zur Eröffnung gelangten 93,8 Prozent aller Verfahren (4 934 Fälle). In 281 Fällen kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldner nicht einmal ausreichte, um die Verfahrenskosten zu decken. Mit der Annahme eines bestätigten Schuldenbereinigungsplanes endeten 44 Verfahren.
Auch wenn die Anzahl der insolventen Baubetriebe gegenüber dem Vorjahr um 17,9 Prozent auf 179 sank, war es der Wirtschaftsbereich mit den meisten Unternehmensinsolvenzen. Im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen ging die Verfahrensanzahl auf 127 zahlungsunfähige bzw. überschuldete Unternehmen zurück (–28 Fälle). An dritter Stelle lag der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern). Hier gingen die Anträge um 30 auf 101 Fälle zurück. Die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung führten 43,8 Prozent aller von der Insolvenz betroffenen Firmen (273 Fälle). Als Einzelunternehmen, Freie Berufe und Kleingewerbe hatten 41,8 Prozent der insolventen Firmen gearbeitet (261 Fälle). Rund 58 Prozent aller zahlungsunfähigen bzw. überschuldeten Unternehmen hatten weniger als acht Jahre existiert.
Gegen übrige Schuldner (Gesellschafter, Verbraucher, Nachlässe und ehemals selbstständig Tätige) richteten sich 88,1 Prozent aller von Januar bis September 2007 beantragten Insolvenzanträge (4 635 Fälle). Mehr als drei Viertel davon (3 533 Verfahren) entfielen allein auf private Verbraucher, 799 Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum. Fast 97 Prozent der von übrigen Schuldnern beantragten Verfahren kamen zur Eröffnung.