Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg konnte somit für Berlin erstmalig im Jahr 2007 einen Rückgang von Unternehmensinsolvenzen feststellen. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages bangten rund 750 Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz, im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang von über einem Fünftel. Gegen 195 Firmen konnte ein Verfahren eröffnet werden, das ist ein Anteil von 55,2 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen. Für die Gläubiger von 158 Unternehmen bedeutet die gerichtliche Ablehnung des Insolvenzantrages mangels Masse einen Totalverlust ihrer noch offenen Forderungen.
Wie das Amt für Statistik weiter mitteilt, betrafen über die Hälfte der Unternehmensinsolvenzen Gesellschaften mit beschränkter Haftung (192 GmbH). Die Pleiten von Jungunternehmen — unter 8 Jahre am Markt — blieb mit 199 Fällen gegenüber dem Vorjahr konstant. Bei jungen Unternehmen, deren Gründung nicht länger als 3 Jahre her ist, erhöhte sich die Anzahl der Insolvenzen um 9,3 Prozent (118 Firmen).
Die meisten Unternehmenszusammenbrüche wurden im Wirtschaftsbereich "Grundstück- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen sowie Dienstleistungen für Unternehmen" mit 128 Fällen und 223,8 Mill. EUR Gläubigerforderungen (Anteil: 36,3 bzw. 84,6 Prozent) registriert. An zweiter Stelle lag der Wirtschaftsbereich "Handel", dort konnten 64 Firmen ihren Zahlungsverpflichtungen von 9,1 Mill. EUR (Anteil: 18,1 bzw. 3,5 Prozent) nicht mehr nachkommen. Im Baugewerbe standen 50 Unternehmen mit 10,0 Mill. EUR Schulden vor dem Aus (Anteil: 14,2 bzw. 3,8 Prozent).
Die meisten Unternehmensinsolvenzen des dritten Quartals 2007 wurden im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit 67 Anträgen (Anteil: 19,0 Prozent) und voraussichtlichen Forderungen in Höhe von 57,8 Mill. EUR (Anteil: 21,9 Prozent) ermittelt, gefolgt von Mitte mit 54 Insolvenzen (Anteil: 15,3 Prozent) und 19,1 Mill. EUR Verbindlichkeiten (Anteil: 7,2 Prozent). Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg mussten 35 Firmen (Anteil: 9,9 Prozent) mit rund 26,4 Mill. EUR Schulden (Anteil: 10,0 Prozent) den Weg zum Insolvenzgericht beschreiten. Die wenigsten Verfahren wurden in Treptow-Köpenick mit 18 Pleiten (Anteil: 5,1 Prozent) gezählt, die Summe der unbezahlten Rechnungen addierte sich hier auf 3,4 Mill. EUR (Anteil: 1,3 Prozent).