Gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnete das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg einen Verfahrensanstieg von 6,7 Prozent, die voraussichtlichen Forderungen sanken jedoch um 17,3 Prozent. 1 962 Verfahren konnten eröffnet werden, hier hoffen die Gläubiger auf einen teilweisen Ausgleich ihrer noch offenen Rechnungen. Bei 46 Verfahren wurde der Antrag "mangels Masse abgewiesen", die Gläubiger bleiben somit auf ihren Forderungen sitzen. In 24 Fällen konnten sich Gläubiger und Schuldner unter richterlicher Aufsicht auf einen Schuldenbereinigungsplan einigen und somit der Schuldenfalle entkommen.
Die Zahl der bankrotten ehemals selbstständig Tätigen sank um 22,9 Prozent auf 387 Personen. Ihre unbezahlten Verbindlichkeiten sanken um über ein Viertel auf 72,9 Mill. EUR, das sind über 188 000 EUR Schulden je Person. Die meisten Anträge dieser Art wurden im Bezirk Reinickendorf gestellt. Hier wurden 57 ehemals selbständig Tätige gezählt, ihre Verbindlichkeiten beliefen sich auf 9,5 Mill.EUR (Anteil: 14,7 bzw. 13,1 Prozent). In Charlottenburg-Wilmersdorf meldeten sich 52 ehemals selbständig Tätige mit Verbindlichkeiten von 12,7 Mill.EUR (Anteil: 13,4 bzw. 17,4 Prozent). 46 Personen mit insgesamt 6,3 Mill. EUR Schulden (Anteil: 11,9 bzw. 8,7 Prozent) wurden in Mitte gezählt.
1 579 Berliner mussten im 3. Quartal 2007 bei den Amtsgerichten mit insgesamt 80,8 Mill. EUR Schulden eine Verbraucherinsolvenz beantragen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind das 240 Menschen mehr, bei den voraussichtlichen Forderungen gab es einen Anstieg von 7,3 Prozent. Die durchschnittlichen Schulden der Verbraucher reduzierten sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 5 000 EUR auf rund 51 200 EUR.
Wie das Amt für Statistik ermittelt hat, waren die Bezirke mit den meisten Verbraucherinsolvenzen Reinickendorf mit 260 Verfahren und 13,9 Mill. EUR Schulden (Anteil: 16,5 bzw. 17,2 Prozent), Neukölln mit 189 Verfahren und 11,2 Mill. EUR Schulden (Anteil: 12,0 bzw. 13,9 Prozent) und Marzahn-Hellersdorf mit 175 Verfahren und 6,3 Mill. EUR Schulden (Anteil: 11,1 bzw. 7,9 Prozent). Werden die Forderungen auf die Anzahl der Verfahren bezogen, ergibt sich folgende Rangfolge: Tempelhof-Schöneberg mit 77 000 EUR, Charlottenburg-Wilmersdorf mit 64 000 EUR und Neukölln mit 59 300 EUR.