Im Arbeitsprogramm der Kommission für 2024 taucht die Tierschutzgesetzgebung nun nicht mehr auf. Für 2023 ist, statt wie versprochen, einer umfassenden Überarbeitung aller Bereiche jetzt nur noch die Rede von Tiertransporten.
Die Zeit wird knapp, denn nächstes Jahr sind Europa-Wahlen und damit wird auch eine neue Kommission gewählt. Die angefangene Arbeit zum Tierschutz an die nächste Kommission zu übergeben, heißt, dass Milliarden Tiere noch viele weitere Jahre unter miserablen Zuständen leiden werden oder dass Verbesserungen sogar ganz ausbleiben, denn die neue Kommission kann die angefangenen Gesetzesvorhaben übernehmen, muss dies aber nicht.
Auf dem Spiel stehen enorme Verbesserungen für den Tierschutz wie ein EU-weites Verbot der Käfighaltung, des Kükentötens, der Anbindehaltung, ein Verbot von Pelztierfarmen und von betäubungslosen Amputationen an Tieren.
Tierschutzorganisationen werfen der Europäischen Kommission demokratisches Versagen vor, denn bereits 2016 befürworteten 89% der Europäer*innen eine starke EU-Tierschutzgesetzgebung. Die Rekorde brechenden Europäischen Bürgerinitiativen “Ende the Cage Age” und “Fur Free Europe” unterzeichneten 1.4 bzw. 1.5 Millionen Bürger*innen. Mit dem gestern veröffentlichten Eurobarometer wird klar, dass über 90% der Europäer*innen der Meinung sind, dass das Wohlergehen von Tieren in der EU besser geschützt werden sollte.
Nun regt sich Widerstand!
Neben verschiedensten Aktivitäten durch NGOs und Bürger*innen, ruft die Kampagne Act for Animals jetzt zum Protest auf. Mit einer europaweiten Plakat-Design-Aktion und einer Petition an Ursula von der Leyen, soll der Kommission verdeutlicht werden, wie wichtig das Thema den europäischen Bürger*innen ist.
Die Plakat-Aktion richtet sich an Grafik-Designer*innen, Künstler*innen und andere Kreative und läuft bis zum 17. November. Anschließend sind Bürger*innen am 25. November aufgerufen, die Plakate herunterzuladen, auszudrucken und überall in Europa zu verteilen.
Weitere Informationen auf www.actforanimals.eu