Aufgaben und Ausstattung des neuen Amtes
Bundesbeauftragte treten für die Belange einer Sache oder Personengruppe ein. Ariane Désirée Kari ist studierte Veterinärin und seit 2022 Fachtierärztin für Tierschutz. Sie war zudem stellvertretende Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg. Laut BMEL soll sie an der Weiterentwicklung des Tierschutzes sowie der Förderung der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen Bund, Ländern und Verbänden im Bereich des Tierschutzes arbeiten.
Hierzu steht der Beauftragten nun ein Stab von vier Mitarbeiter*innen zur Verfügung. Die Beauftragte soll unabhängig und weisungsfrei arbeiten können. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem:
- Beratungsfunktion für den Bundesminister durch Empfehlungen und Stellungnahmen
- Zusammenarbeit und Austausch mit zuständigen Behörden und Landestierschutzbeauftragten
- Bearbeitung von Bürger*innen-Anfragen
- Austausch mit Tierschutz- und Tierhalter*innen-Organisationen
In Kooperation mit anderen Tierschutzvereinen und Sachverständigen entwickelte Animal Society ein Konzept für das neue Amt, um das Amt mit möglichst starken Befugnissen auszustatten. Einige dieser Empfehlungen wurden umgesetzt, insgesamt wurden die Potentiale des Amtes für den Tierschutz aber nicht ausgeschöpft. Es fehlen zum Beispiel
- Auskunfts- und Akteneinsichtsrechte
- Beanstandungsrechte sowie
- Rede- und Anhörungsrechte im Plenum oder in Ausschüssen.
“Dennoch ist die Schaffung des Amtes ein wichtiger Schritt für die politische Repräsentation der Belange und Interessen von Tieren”, resümiert Philipp von Gall, der die Debatte um das Amt für Animal Society begleitete. “Bundesbeauftragte gelten als staatliche Lobbyisten ihres Feldes. Insofern lässt sich das Amt als Vertretung nicht nur des Tierschutzes, sondern auch der Tiere selbst verstehen - und entsprechend umsetzen”.
Zur Ernennung sagt Ariane Désirée Kari: “Ich freue mich sehr darauf, Tieren auf Bundesebene eine Stimme zu geben und sie zum Beispiel in Gesetzgebungsverfahren zu vertreten.”
Animal Society wünscht der neuen Bundesbeauftragten Kari Glück und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit im Interesse der Tiere an. Die Zivilgesellschaft ist aktuell der wichtigste Motor für mehr Tierschutz und daher die Vielfalt der Vereine und Verbände ein enger Partner der Landes- und Bundesbeauftragten für Tierschutz.