Schleswig-Holstein, das Land zwischen den Meeren, hat statistisch gesehen die glücklichsten Einwohner in Deutschland. Allerdings hat es von allen Bundesländern auch den geringsten Anteil an Waldflächen. Während im Bundesdurchschnitt rund 32% der Fläche bewaldet sind, kommt Schleswig-Holstein auf nur elf Prozent und liegt damit noch hinter den Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Bundesweites Schlusslicht ist der Kreis Dithmarschen mit einem Flächenanteil von lediglich drei Prozent. Wald bzw. Bäumen wird aufgrund der Fähigkeit, CO2 aufzunehmen und zu speichern, eine besondere Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel zugesprochen.
Im Sommer 2019 hat das Unternehmen begonnen, in Schleswig-Holstein landwirtschaftliche Flächen aufzukaufen, auf denen nun neuer Wald entsteht. Pro Kubikmeter Kraftstoffabsatz an seinen knapp 30 unter der Eigenmarke bft Willer geführten Tankstellen schafft Willer einen Quadratmeter neuen Wald im Schleswig-Holsteinischen Dithmarschen. Im ersten Jahr werden das voraussichtlich über 70.000 m² sein. Der Wald entsteht dauerhaft, mit regionaltypischen Baumarten und dient nicht wirtschaftlichen Zwecken. Die ersten Waldflächen werden im Umfeld der Gemeinde Lunden, rund 15 Kilometer von Heide entfernt, angelegt.
Gleichzeitig garantiert das Unternehmen, dass es die Kosten für das Projekt, für das jährlich ein sechsstelliger Betrag veranschlagt ist, nicht auf seine Kunden umlegen werde. Die Autofahrer werden an den unternehmenseigenen bft Willer Tankstellen auch in Zukunft so günstig tanken wie bisher. Tanken ist bei bft Willer als „B-Preiser“ generell günstiger als an den großen A-Markenstationen.
Das Projekt ist dabei ausdrücklich nicht als Kompensation zu verstehen. Die echten Co2 Kompensationskosten eines Liters fossiler Kraftstoffe liegen in einer Größenordnung von 4-5 Cent bei Unterstützung von Projekten in Entwicklungsländern. In heimischen Regionen liegen die Kosten noch deutlich darüber. Solche Beträge können bei den knappen Kraftstoffmargen nicht erbracht werden, ohne die Preise deutlich anzuheben. Insofern ist die Initiative „WillerWald“ nur als erster Schritt zu verstehen. Als Vorangehen mit der Hoffnung darauf, dass andere Unternehmen dem guten Beispiel folgen. Würden alle deutschen Tankstellengesellschaften so verfahren wie der Kieler Mittelständler, kämen jährlich rund 36 Millionen Quadratmeter neuer Wald in Deutschland zusammen.
Willer ist sich seiner besonderen Verantwortung als Vermarkter fossiler Kraftstoffe bewusst. Das Unternehmen hat bereits vor Jahren die Dächer seines Kieler Stammsitzes mit insgesamt rund 3.000 Quadratmeter Solarmodulen ausgestattet, betreibt dort auch ein modernes Blockheizkraftwerk sowie eine Biogas-Tankstelle und hat an diversen Tankstellen Schnellladesäulen mit Ökostrom errichtet.
Zwar ist es am umweltfreundlichsten, ganz auf das Autofahren zu verzichten und damit schädliche Auswirkungen auf das Klima komplett zu vermeiden. Das gilt für Verbrenner fossiler Kraftstoffe ebenso wie für Elektroautos. Allerdings ist dies in der Praxis häufig nicht möglich. Warum beim unvermeidbaren Tanken also nicht einen – wenn auch kleinen – Beitrag für die heimische Natur erbringen?