Die optimierte Versorgung für Patienten mit Diabetes Typ 2 (früher Alterszucker genannt) ist Teil einer Reihe von Behandlungsprogrammen für chronisch Kranke, die so genannten Disease-Management-Programme (DMP). Vor der Einführung des DMP Diabetes ließen bundesweit etwa 32 Prozent der Diabetiker regelmäßig die Augen untersuchen. Im Diabetes-Programm der AOK Bayern überwiesen die Ärzte im Freistaat 91 Prozent der Patienten bereits im ersten Jahr zu einer Augenuntersuchung. „Dies ist erfreulich, weil durch eine vorsorgliche Augenuntersuchung eine zuckerbedingte langsame Erblindung erkannt und bei Vorliegen mit Laserbehandlung gestoppt werden kann“, so Benkowitsch.
95 Prozent aller Teilnehmer am Programm erhielten mindestens einmal eine detaillierte Untersuchung der Füße. Dabei entdeckten die Ärzte bei 14,5 Prozent zuckerbedingte Erkrankungen. Wie bei den Augen gilt auch für die Füße, dass diese bei Diabetes nur durch eine vorsorgliche Behandlung gesund erhalten werden können. Noch immer kommt es in Bayern nach Angaben der AOK zu über 9.000 Amputationen an Füßen und Beinen. Zwei von drei davon sind durch Diabetes bedingt und könnten meistens verhindert werden.
Die durchschnittlichen Behandlungskosten für einen Diabetiker liegen laut AOK Bayern jährlich bei rund 4.800 Euro. Bei Komplikationen erhöhen sich die Diabetiker-Behandlungskosten drastisch. So liegen die Krankenhauskosten für Diabetiker im Schnitt bei 10.000 Euro je Aufenthalt. Zum Vergleich: Die Leistungsausgaben je Versicherten betragen durchschnittlich 2.200 Euro jährlich. Für die Teilnahme am Diabetes-DMP der AOK und die Dokumentation erhalten die Ärzte ein gesondertes Honorar. Allein für die Dokumentationen im Jahr 2006 überwies die AOK Bayern über 11 Millionen Euro an die teilnehmenden Ärzte im Freistaat.