"Zusammen mit der parallel laufenden fünften und sechsten Vertragstranche können wir die 25 Millionen AOK-Versicherten im nächsten Jahr um mindestens 600 Millionen Euro entlasten. Auch dank der sehr erfolgreichen Rabattverträge gibt es bei den AOKs weiterhin keine Zusatzbeiträge", sagte Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer der bundesweiten AOK-Rabattverträge.
Die 105 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen der neuen Ausschreibung betreffen überwiegend Arzneimittel, für die Ende März 2012 bestehende Verträge auslaufen. "Es ist aber auch eine Reihe neuer Wirkstoffe hinzugekommen, die inzwischen patentfrei geworden sind und wo wir regen Wettbewerb sehen", sagte Hermann.
Für die neue europaweite Ausschreibung hat die AOK die Zahl der Gebietslose erneut erweitert. "Mit jetzt acht Ausschreibungsregionen gehen wir noch stärker auf Markt und Wettbewerb ein", betonte Chefverhandler Hermann. "Außerdem haben die Unternehmen wieder die Möglichkeit, Arzneimittel in ihr Angebot aufzunehmen, die sie aktuell noch nicht in ihrem Portfolio führen. Auch dies stärkt Wettbewerb und Innovationskraft." Die Abgabefrist für Angebote zur siebten Tranche der AOK-Rabattverträge endet am 17. Oktober 2011.
Die AOK wird für jedes Gebietslos erneut einem Pharmaunternehmen den Zuschlag erteilen. "Es mehren sich die Zeichen, dass Vergabekammern und Gerichte dem von der AOK erfolgreich praktizierten Ausschreibungsverfahren den Vorzug geben", sagte Christopher Hermann. "Exklusive Zuschläge geben den Herstellern Planungssicherheit und sorgen nachweislich dafür, dass Patienten über die zweijährige Laufzeit der Verträge immer das gleiche Medikament erhalten können."
2011 hat die AOK-Gemeinschaft 172 Wirkstoffe unter Vertrag. Sie decken zwei Drittel des AOK-Marktes für patentfreie Arzneimittel ab. Das entspricht bundesweit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von mehr als 3,5 Milliarden Euro. Die Arzneimittelrabattverträge tragen erheblich zur stabilen Finanzlage der AOK-Gemeinschaft bei. Bis Jahresende werden sich die Einsparungen der AOKs bei den Ausgaben für Generika (Nachahmerprodukte) auf rund 1,3 Milliarden Euro summieren.
Die Vergabebekanntmachung der AOK ist veröffentlicht auf TED, der Online-Plattform der EU-Kommission für EU-weite Ausschreibungen.