Die ausgeschriebenen, patentfreien Arzneimittel entsprechen einem AOK-Ausgabenvolumen von zuletzt rund 460 Millionen Euro. Die Unternehmen können ihre Angebote für selbst ausgewählte Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in einzelnen oder allen acht Gebietslosen bis zum 24. August 2012 abgeben. Die Verträge sollen zum 1. Januar 2013 starten und zusammen mit den Rabattverträgen der 8. Tranche am 30. September 2014 auslaufen.
Zu den zahlreichen Erstausschreibungen gehören auch einige zuletzt patentfrei gewordene Mittel, darunter das Neuroleptikum Donezepil und das Bluthochdruckmittel Candesartan. Der wirtschaftlich bedeutsamste Wirkstoff der neuen Ausschreibung ist das Antipsychotikum Quetiapin. "Für alle von uns ausgeschriebenen Wirkstoffe gibt es breiten Wettbewerb", betonte Hermann. "Neben den Generikaherstellern können selbstverständlich auch Originalanbieter Angebote abgeben."
Ebenfalls ausgeschrieben wird der Wirkstoff Metformin. Den bisherigen Rabattvertrag für das umsatzstarke Diabetespräparat hatten die AOKs im März gekündigt, weil es nachhaltige Lieferprobleme gab. "Wir achten auch weiterhin sorgfältig darauf, dass unsere Versicherten kontinuierlich mit dem gleichen Medikament versorgt werden. Eine hohe Compliance der Patienten ist für uns besonders wichtig", sagte Hermann. "Deshalb prüfen wir auch die Angebote intensiv und achten dabei neben der Wirtschaftlichkeit insbesondere auf Verlässlichkeit der Pharmaunternehmen."
Aktuell laufen AOK-Arzneimittelrabattverträge für 187 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Sie entlasten die AOK-Gemeinschaft bei den Arzneimittelausgaben allein 2012 durch Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro.
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