Jeder Euro für die DMP sei gut investiert, betont Deh. So zahlen die gesetzlichen Krankenkassen an die Ärzte und Therapeuten, die sich für diese besondere Versorgungsform engagieren, zusätzliche Honorare in Höhe von rund 800 Millionen Euro. Mit dem Geld wird vor allem die intensivere Betreuung und Schulung der chronisch Kranken finanziert. Die AOK war von Anfang an Vorreiterin bei der Einführung der Behandlungsprogramme. "Wir haben gezeigt, dass sich die Versorgung verbessern lässt, wenn Hausärzte, Fachärzte, Krankenhäuser sowie Krankenkassen an einem Strang ziehen und patientenorientiert zusammenarbeiten", betont Deh.
Allerdings müssten für ein solches Engagement auch die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, damit die bessere Versorgung ihrer Versicherten durch die Krankenkassen langfristig gesichert werden kann: "Die finanziellen Anreize müssen weiterhin so gesetzt sein, dass die Kassen für die bessere ärztliche Betreuung der Patienten auch ausreichende Mittel aus dem Gesundheitsfonds erhalten", fordert Deh. Die Erfahrungen mit den strukturierten Behandlungsprogrammen zeigten, dass alle Beteiligten einen langen Atem brauchten, um die vorhandenen Strukturen zu verändern. Dies gelte vor allem, weil sich die spürbaren Erfolge und die damit verbunden positiven ökonomischen Effekte erst mitteloder langfristig erzielen lassen.
Die ersten Disease-Management-Programme sind im Jahr 2003 gestartet. Inzwischen gibt es DMPs für die Indikationen Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Brustkrebs, Koronare Herzkrankheiten, Asthma bronchiale und chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD).